Vermüllte Brache an der Achillesstraße wird zum Verkehrsgarten
Karow. Für Karower Kitas gibt es jetzt einen eigenen Verkehrsgarten. Eröffnet wurde er auf der Fläche in der Achillesstraße 70. Zu verdanken ist das der Bürgerstiftung Karow, der Kita Busonistraße/Achillesstraße und zahlreichen Unterstützern.
Die Fläche unmittelbar am Lossebergplatz lag lange Zeit brach und verdreckte immer mehr. Dabei hatte der Bezirk dort ursprünglich viel vor. Als das Karower Neubaugebiet ab Mitte der 90er-Jahre entstand, wurde das Grundstück für den Bau eines Jugendklubs reserviert. Doch dann entstanden in Karow zunächst nicht so viele Wohnungen, wie ursprünglich geplant. Das Bezirksamt sah irgendwann keinen Bedarf mehr für einen Jugendklub. Stattdessen parkten Autos auf dem Gelände. Um dem einen Riegel vorzuschieben, ließ das Land Berlin die Fläche mit Betonschwellen absperren.
Auf diese ungenutzte und vermüllte Fläche wurde die Bürgerstiftung Karow aufmerksam. Sie fragte immer wieder in der Bezirksverwaltung nach, was mit der Fläche passieren soll. Außerdem organisierte sie gemeinsam mit der CDU-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Befragung unter Anwohnern und Gewerbetreibenden. Die Fläche ist inzwischen an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) übertragen worden. Noch gibt es aber keine konkreten Pläne. Deshalb begann die Bürgerstiftung, sich für eine Zwischennutzung einzusetzen. Mit Zustimmung des Bezirksamtes wurden Verhandlungen über eine Anmietung mit der BIM aufgenommen.
Vor etwas mehr als einem Jahr konnte ein Mietvertrag abgeschlossen werden. Wenig später wurde ein Teil des Grundstücks den Karowern als kostenfreier Parkplatz für circa 50 Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Der andere Teil wurde der Kita in der Achillesstraße 68 überlassen. Diese ist eine Filiale der Kita Busonistraße 145, deren Träger der Kita-Eigenbetrieb NordOst ist. „Wir entwickelten die Idee, einen Verkehrsgarten für unsere Kita zu eröffnen“, so Kitaleiterin Silvia Scheduikat. „Dieser soll aber nicht nur unseren Kindern für die Verkehrserziehung zur Verfügung stehen, er kann von allen Karower Kitas nach Anmeldung genutzt werden. Und nachmittags können ihn Familien, zum Beispiel auch aus der nahe gelegenen Flüchtlingsunterkunft, für das Trainieren von Verkehrsregeln nutzen.“
Die finanziellen Mittel stellten das Pankower Jugendamt, das Karower Familienzentrum sowie der Förderverein der Kita zur Verfügung. So konnten auch Kettcars, Pedalos und Verkehrszeichen angeschafft werden. Eltern bauten Sitzgelegenheiten am Rande des Verkehrsgartens.
Die Firma Respondek lieferte einen Container, in dem die Ausstattung gelagert werden kann. Außerdem stellte sie ausrangierte Reifen zur Verfügung. Einer davon markiert einen Kreisverkehr, die anderen dienen als Abgrenzung des Verkehrsgartens. „Der Verkehrsgarten ist also ein echtes Gemeinschaftswerk. Dafür bedanken wir uns bei allen Beteiligten“, sagt Silvia Scheduikat. „Wir finden, dass Verkehrserziehung nicht früh genug beginnen kann.“
Zur Eröffnung ließen sich die Erzieher dann noch etwas Besonders einfallen. Sie luden das Kinder-Musik-Theater Nobel-Popel ein, das sein Stück „Zebrastreifen“ präsentierte. Mit diesem werden Kinder spielerisch für das Thema Verkehrssicherheit sensibilisiert. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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