Wie reagieren Pferde auf die Körpersprache? Das können Kinder bei Doreen Siering erfahren
Karow. „Pferdesprache für Kinder“ heißt ein Projekt, das Doreen Siering gestartet hat. Dabei lernen Grundschüler nicht nur, mit Pferden zu kommunizieren, sondern auch sich untereinander besser zu verstehen.
Die Familie von Doreen Siering lebt seit Generationen in Karow. Ihr Onkel war sogar der letzte Hufschmied des Ortsteils. Nach 1990 hörte er auf. So verwundert es nicht, dass sich die Karowerin bereits als kleines Mädchen für Pferde und den Reitsport interessierte. Nach der Schulzeit studierte sie allerdings Psychologie. Sie begann danach eine Tätigkeit bei einem freien Träger der Jugendhilfe.
Es zog sie aber in die ländliche Idylle nach Karow zurück. Dort lebt sie inzwischen nicht nur mit ihrer Familie. Sie baute einen kleinen Bauernhof mit zwei Pferden, einem Pony, einem Esel, Hühnern, Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Tieren auf. Weiterhin gestaltete die Familie einen Garten, in dem es viel zu entdecken gibt: Obstbäume, Gemüsebeete, Kräuterecken und das eine oder andere selbst geschaffene Kunstwerk.
Liebe zum Landleben
Doch Doreen Siering treibt nicht nur ihre Liebe zum Landleben um. „Ich merkte auch, dass Kinder mit Problemen sehr gut auf Tiere reagieren. Sie haben eine therapeutische Wirkung auf sie.“ Deshalb macht sie inzwischen mit Unterstützung ihrer Tiere Therapieangebote. Dabei arbeitet sie sehr eng mit dem freien Träger djo Regenbogen zusammen.
Ihren Bauernhof nutzt die Karowerin aber nicht nur therapeutisch. Sie bekommt auch Besuch von Gruppen aus Familienzentren und Grundschulklassen. Diese Besuche waren bislang eher sporadisch. Doch mit Beginn des Schuljahres startet Doreen Siering nun das regelmäßige Angebot „Pferdesprache für Kinder“.
In Kooperation mit der Grundschule Alt-Karow bekam sie sogenannte FuA-Mittel (FuA heißt Fallunspezifische Arbeit) vom Pankower Jugendamt. Mit dieser finanziellen Unterstützung ist es möglich, jede Woche eine Gruppe von Schülern aus dieser Grundschule für zwei Stunden auf den Bauernhof zu holen. „Wir führen gemeinsam ein für die Schüler ungewöhnliches Kommunikationstraining durch“, erklärt die Karower „Pferdeflüsterin“.
Nonverbale Kommunikation
Bei diesem Training bekommen die Schüler sehr viel über nonverbale Kommunikation mit. Denn Pferde reagieren vor allem auf Körpersprache. So erfahren die Kinder recht schnell, wie Pferde auf bestimmte Signale des Menschen „antworten“. Die dabei gemachten Erfahrungen lassen sich dann auch auf den Umgang der Schüler mit anderen Kindern oder auch Erwachsenen übertragen.
Das Gemeinschaftsprojekt mit der Grundschule Alt-Karow soll der Anfang für weitere Projekte sein. Doreen Siering hofft, dass sie künftig noch mit anderen Schulen zusammenarbeiten kann, wenn sich Wege für eine entsprechende Projektfinanzierung finden. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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