Ausgewählte Straßen sind nicht für eine Ehrung geeignet
Karow. Die Idee klang zunächst gut: In Karow sollten die Straßen in einem ganzen Wohnviertel nach Frauen bekannt werden. Die Frauennamen sollten die bisherigen Nummern ersetzen.
Denn laut Berliner Straßengesetz sind diese Nummern nur ein Provisorium. Doch aus diesem Vorhaben wird nun nichts. Das teilte Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit. Diese hatte nämlich im vergangenen Jahr beschlossen, dass das Bezirksamt ein geeignetes Viertel mit Nummernstraßen im Bezirk ermitteln soll. Dabei solle man eng mit dem Pankower Frauenbeirat zusammenarbeiten.
Nach Prüfung aller Möglichkeiten blieb nur das Viertel in Karow übrig. Dieses besteht aus elf Straßen mit den Nummern 42 bis 52 sowie 58, 66, 67 und 69. All diese Straßen befinden sich südöstlich der Blankenburger Chaussee. Als der Vorschlag publik wurde, erhielt das Bezirksamt zahlreiche Beschwerden von Anwohnern der betreffenden Straßen, berichtet Kirchner. Diese sprachen sich gegen die Benennung aus. Als Begründung führten sie vor allem an, dass sich die Straßen in einem schlechten Zustand befinden. Mit einer Benennung dieser Straßen würde man wohl kaum herausragende Frauen würdigen können.
Der Pankower Frauenbeirat, der eine Liste mit Namen von zu ehrenden Frauen vorlegte, besichtigte die betreffenden Straßen. Er zog danach seine Namensvorschläge zurück, "da diese Straßen den zu ehrenden Frauen nicht gerecht werden", berichtet Kirchner.
"Das Bezirksamt Pankow muss feststellen, dass es keine geeigneten Viertel mit Nummernstraßen in Pankow gibt", erklärt der Stadtrat. Deshalb nehme das Bezirksamt Abstand von der Benennung eines ganzen Viertels nach bedeutenden Frauen. Gleichzeitig wird das Bezirksamt aber darauf achten, dass neu entstehende Straßen in Abstimmung mit dem Frauenbeirat grundsätzlich nach Frauen benannt werden, so Kirchner.
Bernd Wähner / BW
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