Bezirk beabsichtigt die Umbenennung der Straßen in einem ganzen Viertels
Karow. Die Straßen eines Viertels im Bezirk sollen ausschließlich nach Frauen benannt werden. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung.
Nach intensiven Recherchen hat das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt inzwischen mehrere Nummernstraßen-Viertel ermittelt, die dafür infrage kommen könnten. Das berichtet Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Von den Straßen, die noch keinen Namen, sondern eine Nummer haben, gibt es noch viele in den nördlichen Ortsteilen des Bezirks. Einige Nummern sind sogar mehrfach vergeben. Deshalb sollen diese Straßen nach und nach "richtige" Namen erhalten.In einem Viertel sollen die Nummernstraßen ausschließlich nach Frauen benannt werden, die in Pankow lebten, arbeiteten oder anderweitig einen Bezug zu Pankow haben, entschied die BVV deshalb im März. Das Bezirksamt erhielt den Auftrag, entsprechende Vorschläge zu machen. Wie Kirchner berichtet, gibt es vor allem in Karow große zusammenhängende Bereiche mit Nummernstraßen. Aber auch in Blankenburg und in Französisch Buchholz befinden sich noch kleinere Quartiere mit Nummernstraßen. Eine Vorauswahl wurde inzwischen dem Pankower Frauenbeirat vorgestellt. Dieser soll sich nun sagen, welches Viertel geeignet erscheint und Frauennamen auf einer Prioritätenliste vorschlagen. Danach will das Bezirksamt die Umbenennung vorbereiten.
"In der vergangenen Wahlperiode haben wir uns ausführlich mit dem Verfahren zur Benennung von Straßen beschäftigt", erklärt BVV-Vorsteherin Sabine Röhrbein (SPD). "Schon damals wurde betont, dass der Anteil an nach Frauen benannten Straßen, Plätzen und Orten erhöht werden soll." Dies sieht im Übrigen auch die Ausführungsvorschrift zum Berliner Straßengesetz vor. Bisher sind auf den Schildern in Pankow überwiegend Männernamen zu lesen. Erst in jüngster Zeit hat sich ein Bewusstsein für die Leistung von Frauen entwickelt. "Dabei gibt es eine ganze Reihe von Pankowerinnen, die in Politik, Wissenschaft, Kultur oder Sport Akzente gesetzt haben", so Röhrbein.
Bernd Wähner / BW
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