Marcel Chartron sucht Zeitzeugen und Dokumenten

So sah das Dreimädelhaus einmal aus. | Foto: BW
2Bilder
  • So sah das Dreimädelhaus einmal aus.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Karow. Auf den Spuren der Geschichte des "Dreimädelhauses" wandelt seit einigen Monaten der Karower Marcel Chartron. Die Gaststätte "Dreimädelhaus" mit einer darüber liegenden Wohnung stand auf dem Grundstück Alt-Karow 52, Ecke Frundsbergstraße. Seit vielen Jahren klafft hier allerdings eine Brache.

Wann das Gebäude abgerissen wurde, konnte bisher noch nicht herausgefunden werden. Chartrons Familie erwarb das Grundstück vor einiger Zeit. Weil sich der Initiator der Karower Bürgerstiftung auch für Karower Geschichte interessiert, begann er mit seinen Nachforschungen. Dabei fand er heraus, dass bereits 1891/1892 das Wohnhaus mit Laden auf dem Grundstück errichtet worden war.

Wahrscheinlich 1904 erwarb Wilhelm Suckow das Haus. Er richtete eine Gaststätte ein. Weil Suckow drei Töchter hatte, nannte er sie schlicht "Dreimädelhaus". Diese Restauration war in Karow sehr beliebt. Ein Grund dafür war sicher, dass sie sich unmittelbar gegenüber der Karower Kirche befand. Im Zuge seiner Recherchen konnte Marcel Chartron auch einige Fotos auftreiben. Besonders erfreulich für ihn ist, dass er auch auf eine Nachfahrin von Wirt Suckow, Evita Baumberger, stieß. Deren Mutter war Horita Wolf, geborene Suckow (1924-2010). Diese ist sogar auf dem Balkon auf einem der Fotos vom Dreimädelhaus zu sehen. "Meine Mutter wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden", so Evita Baumberger. Bereits mit zwölf Jahren half sie in der Gaststätte ihres Vaters aus. Sie spülte Gläser und servierte. Die Tochter aus dem Dreimädelhaus ist dann tatsächlich in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Sie war im Westteil Berlins jahrzehntelang in der Gastronomie und in der Hotellerie tätig.

Auch wenn Marcel Chartron mit seinen Recherchen bereits recht weit gekommen ist, es gibt noch viele offene Fragen. "Ich weiß inzwischen, dass das Dreimädelhaus Anfang der 60er-Jahre noch stand. Ob und wann es dann wegen Baufälligkeit zusammengefallen und das Grundstück beräumt wurde, lässt sich nur vermuten. Bisher fand sich noch kein Zeitzeuge", so Chartron. Für entsprechende Hinweise ist er deshalb dankbar.

Auf dem Grundstück soll übrigens schon bald ein neues Haus im Stil des alten Dreimädelhauses entstehen. Chartrons Familie wird auf dem 177 Quadratmeter großen Grundstück diesen Neubau errichten. Darin sollen Appartements entstehen. Noch steht aber nicht fest, wann es mit dem Bauen losgeht.

Hinweise nimmt Marcel Chartron gerne unter 24 61 45 15 oder per E-Mail an marcel@chartron.de entgegen.
Bernd Wähner / BW
So sah das Dreimädelhaus einmal aus. | Foto: BW
Auf diesem Grundstück in Alt-Karow 52 stand einmal das Dreimädelhaus. | Foto: BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.676× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.019× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.643× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.550× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.