Stadtteilzentrum ist heute ein wichtiger Treffpunkt
Weil die Räume für ein richtig großes Fest zu klein sind, wird das Jubiläum in der Aula und im Foyer der Grundschule im Panketal in der Achillesstraße 31 gefeiert. Von 14 bis 18 Uhr erwartet die Festgäste ein buntes Programm mit dem Frauenchor "Buch - ein Ton tiefer", dem Zauberer Kolja Kaldun, Schülern und Lehrern der Musikschule, mit Kinder- und Seniorentanzgruppen sowie einer riesigen Kaffeetafel.Das Bemerkenswerte am Stadtteilzentrum "Der Turm" ist sicherlich, dass es ursprünglich gar nicht geplant war und dennoch heute aus Karow nicht mehr wegzudenken ist. Als die ersten Neubauten in Karow-Nord standen, erkannten Bezirkspolitiker und Investoren bald, dass den neuen Bewohnern ein Treffpunkt fehlt. Der Karower Hauptvermieter, das Wohnungsunternehmen Allod, stellte eine Wohnung zur Verfügung und baute sie um. Von Anfang an war "Der Turm" eine Anlaufstelle für Ratsuchende und Karower Initiativen. So trafen sich in ihm zum Beispiel Mitglieder der Kirchengemeinde, ehe das Begegnungszentrum an der Achillesstraße fertiggestellt wurde, und Jugendgruppen, ehe sie das Jugendzentrum K14 beziehen konnten. Auch für Wohlfahrtsverbände wie die AWO und die Volkssolidarität sowie für die Einwohnerinitiative Karow und den Kulturförderkreis Phoenix war und ist der Turm Anlaufstelle und Treffpunkt.
Heute gibt es im Stadtteilzentrum ein umfangreiches Programm für Menschen aller Generationen. Wie wichtig das Zentrum für die Karower ist, beschreibt Ursula Braunert. "Für mich ist der Turm mein zweites Zuhause", sagt sie. "Als mein Mann verstarb, fühlte ich mich in Karow einsam und fremd. Dann wurde ich auf das Stadtteilzentrum aufmerksam. Ich kam zu einem ersten Kiezfrühstück vorbei und wurde gleich sehr herzlich aufgenommen." Inzwischen ist sie Stammgast in der Einrichtung. An vier Tagen in der Woche nimmt sie Angebote wahr. Sie kommt nicht nur zu den beliebten Dienstags-Kiezrunden, sondern auch zum Sitztanz am Montag, zum Café der Volkssolidarität am Mittwoch und zum Spielen am Freitag. "Die Angebote im Turm halten mich fit!" sagt die agile 85-Jährige.
Geleitet wird "Der Turm" von Annedore Draeger. "Ich kam im Oktober 1997 in die Einrichtung", erinnert sie sich. Seitdem hat sich das Angebot stetig entwickelt. Weil viele Einrichtungen und Initiativen dort ihren Ausgangspunkt hatten, entwickelte sich ein gut funktionierendes Netzwerk. Dessen Akteure kommen einmal monatlich im "Arbeitskreis Karow" zusammen, tauschen sich über Neuigkeiten aus und planen gemeinsame Aktionen.
Ganz allein kann Annedore Draeger all die Angebote im Turm aber nicht steuern. Deshalb wird sie von Ehrenamtlichen unterstützt. Zu diesen zählt Renate Hans. "Ich helfe regelmäßig bei der Vorbereitung der Kiezrunde am Dienstag und begleite Ausflüge", berichtet die 68-jährige. "Nachdem ich in Rente ging, wollte ich weiter in Kontakt mit Menschen bleiben und mich engagieren. Ich finde es sehr gut, dass es diesen Treffpunkt in Karow gibt", sagt sie.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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