Doreen Siering arbeitet mit Kindern auf Karower Bauernhof
Auf diesem leben zwei Pferde, ein Pony, ein Esel sowie Hühner, Meerschweinchen, Hasen und andere Tiere. Auf einem Teil des Grundstücks wächst eine "Märchentanne". Im Garten stehen viele Obstbäume, es gibt Kräuter- und Gemüsebeete. "Meine Familie lebte schon immer in Karow", sagt die junge Frau. "Zuletzt war mein Onkel hier mit einer Hufschmiede aktiv. Mit der Wende hörte er aber auf." Doreen Siering interessierte sich schon als kleines Mädchen für Pferde und Reitsport. Sie studierte Psychologie und arbeitete nach ihrem Studium bei einem freien Träger in der Jugendhilfe. Irgendwann bekam sie mit, dass Kinder mit Problemen gut auf Tiere reagieren, dass diese eine therapeutische Wirkung auf sie haben. Deshalb entschloss sie sich vor fünf Jahren, einen Bauernhof als Therapieeinrichtung aufzubauen. Inzwischen arbeitet sie vor allem mit dem Träger djo Regenbogen zusammen.
So kommen regelmäßig Kinder auf den Bauernhof. Bei der Arbeit mit den Tieren gelingt es, Brücken zu bauen und soziale Kompetenzen bei den Kindern zu entwickeln. "Sie lernen zum Beispiel, aufeinander aufzupassen und aufeinander zu hören", so die Psychologin. Außerdem lernen die Kinder viel über Körpersprache. Denn Pferde reagieren recht sensibel auf Körpersprache. So erfahren die Kinder recht schnell, was sie beim Pferd, aber auch bei anderen Kindern mit dieser oder jenen Geste bewirken.
Genutzt wird dieses Therapieangebot von Kindern zwischen sechs bis 13 Jahren. Diese lernen auf dem Karower Hof zugleich die Natur besser kennen. Sie beobachten im Garten Bienen bei der Arbeit, können Tomaten und Kräuter wachsen sehen und erfahren, welchen Jahreszeitenkreislauf es in einem Garten gibt.
Mit ihrem Bauernhof macht Doreen Siering aber nicht nur Therapieangebote. Ihn besuchen auch Gruppen aus Familienzentren. Unter dem Motto "Pferdesprache für Kinder" startet sie jetzt auch ein Projekt für Grundschulklassen. Damit noch enger mit Schulen zusammengearbeitet werden kann, bastelt Doreen Siering gemeinsam mit einer Kollegin gerade an einem Finanzierungskonzept. Unterstützt werden sie dabei von der Bürgerstiftung Karow.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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