Unattraktiv und desolat
Pankower Verordnete lehnen Prioritätenliste für Spielplatzsanierung in einzelnen Ortsteilen ab

Kinder, die in Karow einen Spielplatz besuchen, sind enttäuscht. Es gibt dort meist nur ein Spielgerät, das nicht mal sonderlich attraktiv ist.

Karow ist einer der kinderreichsten Ortsteile im Bezirk. In ihm stehen insgesamt neun Spielplätze zur Verfügung. Viele defekte Spielgeräte seien dort im Laufe der Jahre abgebaut worden, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Kraft. Und deshalb gibt es zwar noch die Flächen, die als Spielplätze ausgewiesen sind, aber zum Spielen laden die neun Plätze kaum ein. Deshalb war im vergangenen Herbst der Zustand der Spielplätze auch Thema im Arbeitskreis Karow, in dem regelmäßig Vertreter aus Einrichtungen und Bürger zusammenkommen. Vertreter von Kitas und Schulen erklärten, dass sie den desolaten Zustand der Spielplätze nicht länger hinnehmen wollen. Ihrer Auffassung nach sollten mindestens zwei so saniert werden, dass sich auf ihnen wieder ansprechende Spielgeräte finden. Ihre Forderung formulierten sie in einem Bürgerantrag. Diesen stellten sie im Oktober in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) über Johannes Kraft, der selbst in Karow wohnt. Der Arbeitskreis schlägt vor, die Spielplätze Aue-Park 2 und Kleinholz an der Straße 43 zu sanieren. In der bezirksweiten Planung sollten sie mit Priorität behandelt werden. Zur Unterstützung dieses Antrags sammelte der Arbeitskreis über 600 Unterschriften.

Inzwischen beschäftigte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen der BVV mit diesem Bürgerantrag. Dieser musste sich bereits des Öfteren mit dem schlechten Zustand eines Großteils der 224 Spielplätze in Pankow befassen. Dabei wurde deutlich, dass die materielle und personelle Ausstattung des Straßen- und Grünflächenamtes derart reduziert ist, dass viele marode Spielplätze auf absehbare Zeit nicht zu sanieren sind. Deshalb beschloss die BVV bereits vor Monaten, dass sich grundsätzlich etwas ändern müsse. Nicht sachdienlich sei es deshalb nach Meinung des Ausschusses, die Sanierung einzelner Spielplätze zu priorisieren. Das hätte zur Folge, dass zur Verfügung stehende Mittel zulasten anderer Ortsteile verschoben werden. Und diesen Weg geht die Mehrheit der Ausschussmitglieder nicht mit. Allerdings stimmen die Ausschussmitglieder der Intention zu, dass man sich bei der künftigen Planung von Spielplatzsanierungen die Situation in den einzelnen Ortsteilen genau ansehen müsse. Der Argumentation folgte nun auch die Mehrheit der Verordneten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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