Sanierung des Gutsparks startet mit Ausbau des Casinos
Kladow. Sehr genaue Vorstellungen hat das Bezirksamt davon, wie es die am 3. Dezember von der Lotto-Stiftung Berlin zugesagten 2,9 Millionen Euro für den Gutspark Neukladow an der Neukladower Allee 9-12 verwenden wird. Als Start der mittelfristig geplanten Wiederherstellung des gesamten Ensembles wird zunächst das Casinogebäude saniert.
Das 35 mal 15 Meter große Haus mit seiner großen Glasfront zur Havel wurde in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Plänen des Architekten Norman Braun (1912 - 1986) als ein Zeugnis der Architektur der Nachkriegszeit gebaut. Die Arbeiterwohlfahrt nutzte es als Casino. Seit 1995 stand das Haus leer und präsentiert sich derzeit in einem erbärmlichen Zustand. Bei einer gemeinsamen Besichtigung der Anlage überzeugten sich Altbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) Mitte Dezember davon, wir dringend notwendig eine Renovierung des Casinos ist.
Nach Voruntersuchungen von Architekt Professor Diplom-Ingenieur Mario Maedebach und Diplom-Ingenieur Stefan Fischer soll nun aus dem Casinogebäude ein multifunktional nutzbarer Veranstaltungsraum für Ausstellungen, Konzerte und ein Café-Restaurant werden. Kernstück des Casinos und damit besonders erhaltenswerter Teil ist der Speisesaal. Daher prüft der Bezirk gegenwärtig, ob das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden kann.
Das Casinogebäude wird für die künftige Nutzung nun umfassend saniert. Die 625 Quadratmeter großen Anbauten werden umgebaut oder entfernt. Die 1911 Quadratmeter große Halle wird als Speiseraum für die Gastronomienutzung und als Publikums- und Aufführungsraum für Veranstaltungen hergerichtet. Für diese Nutzung ist auf der Ostseite ein Podest als fest eingebaute Szenenfläche geplant. Die Investitionskosten von 2,9 Millionen Euro entsprechen exakt der Fördersumme der Lottostiftung.
Mittelfristig soll auch das Gutshaus saniert und als Theatersaal und als Veranstaltungsraum für die "Bürgerstiftung Gutspark Neukladow" ausgebaut werden. Geplant sind zudem Ausstellungsräume, ein Trauzimmer sowie Proben- und Projekträume für eine Musikakademie. Auch das abgebrannte Verwalterhaus soll wieder aufgebaut werden. Es soll Raum für eine Ausstellung zur Geschichte des Gutshauses bieten. Im Obergeschoss werden Büro- und Seminarräume für die Bürgerstiftung sowie Archiv- und Depotflächen untergebracht.
Im Rahmen des Wiederaufbaus ist auch die Sanierung und Wiederherstellung der Nischenmauer zwischen dem Verwalterhaus und dem Casino fest eingeplant. Das Torbogenhaus links der Einfahrt soll nach baulicher Herrichtung als Künstleratelier dienen und als Ausgangspunkt für Führungen genutzt werden. Auch Park- und Freianlagen sollen zeitnah in historischer Form saniert werden.
Michael Uhde / Ud
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