Urteil könnte im Juni fallen
Jugendwart wegen Kindesmissbrauch jetzt vor Gericht

Gegen den ehrenamtlichen Jugendwart eines Kladower Angelvereins hat vor dem Landgericht Berlin der Prozess begonnen. Der Mann soll über mehrere Jahre wiederholt sieben Jungen sexuell missbraucht haben.

Dem Angeklagten werden mehr als 350 Fälle von sexuellem Missbrauch Minderjähriger von Sommer 2012 bis Oktober 2019 zur Last gelegt. An sieben, ihm anvertrauten Jungen soll er sich vergangen haben – auf einem Boot, im Bettenhaus des Angelvereins in Kladow und in seinem Wohnwagen auf dem Vereinsgelände. Der ehrenamtliche Jugendwart saß seit seiner Verhaftung Anfang November 2019 in Untersuchungshaft. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen damals von mindestens vier Opfern aus. Am 14. April begann nun der Prozess, der nach einer Unterbrechung seit dem 20. April fortgesetzt wird. Das bestätigte das Landgericht Berlin.

Jüngstes Opfer soll sechs Jahre alt sein

Dem damals 50 Jahre alten Jugendwart waren die Ermittlungsbehörden aufgrund von Zeugenaussagen auf die Spur gekommen. Bei der Durchsuchung seines Wohnwagen fand die Polizei umfangreiches Beweismaterial. „Darunter waren auch zahlreiche Gegenstände, die nach den Schilderungen der Kinder bei den Missbrauchshandlungen regelmäßig zum Einsatz gekommen sein sollen“, ließ die Staatsanwaltschaft damals wissen. Auch kinderpornografisches Bildmaterial wurde sichergestellt. Nach der Festnahme des Jugendwarts suchten die Ermittler nach weiteren Opfern. Das jüngste soll sechs Jahre alt gewesen sein. Die Kinder waren per Video befragt worden, damit sie nicht vor Gericht erscheinen müssen. Im Verfahren läuft derzeit noch die Beweisaufnahme. Der Prozess ist laut Gericht zunächst bis zum 26. Juni terminiert. Dann könnte bereits das Urteil fallen.

Vermutlich weiterer Fall
von Kindesmissbrauch in Tegel

Kurz nach der Festnahme des Angelwarts war im November 2019 ein zweiter Fall von mutmaßlichem, sexuellem Kindesmissbrauch in erheblichem Ausmaß bekannt geworden. Angeklagt ist der Trainer eines Judovereins in Tegel. Dem Verdächtigen wird inzwischen 32-facher mutmaßlicher Kindesmissbrauch vorgeworfen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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