Gedenktreffen für Manuela
Sängerin wäre am 18. August 80 Jahre geworden
Viele ehemalige Schlagerstars sind heute vergessen. Nicht so Manuela. Auch mehr als 20 Jahre nach ihrem Tod hat die Sängerin eine treue Fangemeinde. Und die kann nach langer Corona-Zwangspause jetzt auch endlich wieder zusammenkommen.
Für den 19. August hat der „Manuela Freundeskreis“ zum inzwischen 18. Gedenktreffen eingeladen. Die Veranstaltung findet in Kladow statt, wo Manuela gelebt hat. Seit 2012 gibt es als Quer- und Parallelstraße zum Kladower Damm einen Manuelaweg, wo acht Jahre später auch ein Zusatzschild mit Hinweisen zur Namensgeberin angebracht wurde. Der Anlass für das aktuelle Treffen ist außerdem ein runder Gedenktag, denn am 18. August wäre die Sängerin 80 Jahre alt geworden.
Größter Hit: „Schuld war nur der Bossa Nova“
Manuela wurde 1943 als Doris-Inge Wegener in Wedding geboren. Sie wuchs mit fünf weiteren Geschwistern auf und arbeitete zunächst als Löterin bei der AEG. Bereits früh tingelte sie als Sängerin durch Berliner Lokale, vor allem dem Ufer-Eck in Wedding. Dort wurde sie entdeckt und landete bereits als 20-Jährige mit „Schuld war nur der Bossa Nova“ ihren größten Hit. Ein Jahrzehnt gehörte Manuela danach zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schlagerstars. Sie bekam mehrere goldene Schallplatten und Auszeichnungen wie den "Bravo"-Otto, war auf Tournee sogar in den USA unterwegs und trat in mehreren Filmen auf. Sogar Manuela-Mode war damals erhältlich.
Karriereknick in den 70ern
Einen Karriereknick gab es, als die Sängerin in den 1970er-Jahren Bestechungsvorwürfe erhob. Manuela behauptete, ein Redakteur des ZDF habe für ihren Auftritt in der „Starparade“ Geld verlangt. Es folgte eine Klage wegen Verleumdung und ein Prozess, den sie in zweiter Instanz verlor. Außerdem kam es zu einem weitgehenden Boykott der Fernsehsender. Später hat sie durch Missmanagement ihres 1993 verstorbenen Managers und Lebenspartners große Teile ihres Vermögens verloren. In den 90er-Jahren gab es einige Comebacks, außerdem wurden alte Songs während der damaligen Schlager-Retrowelle neu entdeckt.
Bereits auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war Manuela an den Selbitzer Weg in Kladow gezogen, wo sie mit Unterbrechungen bis zu ihrem Tod wohnte. Sie starb nach kurzer schwerer Krankheit am 13. Februar 2001 im Alter von 57 Jahren an Kehlkopfkrebs. Ihr Grab befindet sich auf dem Martin-Luther-Friedhof in Tegel.
Die Gedenktreffen begannen bereits in ihrem Todesjahr. Das bisher letzte gab es 2019. Corona unterbrach danach diese Tradition. Auch am 20. Todestag im Jahr 2021 konnte es keine große Zusammenkunft geben. Am 19. August ist das nun wieder möglich.
Treff im Brauhaus Spandau
Der Freundeskreis wird sich im Brauhaus Spandau treffen und von 16 bis 1 Uhr die Erinnerung an Manuela wachhalten. Mit dabei ist wie immer ihr Bruder Klaus Dittmer. Einige Fans werden auch zum Manuelaweg pilgern, berichtete er. Und am Vormittag des 20. August gebe es einen Besuch am Grab. „Nach einem Drink in den Tegeler Seeterrassen verabschieden wir uns, denn viele Fans kommen nicht aus Berlin, sondern zum Teil aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.“
Seit der letzten Zusammenkunft ist ein weiteres Buch sowie im vergangenen Jahr eine CD mit den 40 größten Hits der Sängerin erschienen. Alle Teilnehmer des Treffens erhalten außerdem eine DVD mit Höhepunkten aus der Karriere von Manuela. Eingeladen ist auch Camilla Kallfaß, die im Musical „Vom Wedding nach Las Vegas – Die Manuela-Story“ in der Titelrolle zu sehen war. Sie wird auch einige Lieder präsentieren. Wahrscheinlich zusammen mit den Besuchern.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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