Fotoausstellung „Äthiopien '84/85“
Beim deutsch-deutschen Einsatz am Horn von Afrika wurde viel geknipst

Abwurf von Hilfsgütern aus einer Transall-Maschine der Bundeswehr.  | Foto:  Privatbesitz ehemaliger Soldat der Bundeswehr
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  • Abwurf von Hilfsgütern aus einer Transall-Maschine der Bundeswehr.
  • Foto: Privatbesitz ehemaliger Soldat der Bundeswehr
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Vor 40 Jahren grassierte eine große Hungersnot im afrikanischen Land Äthiopien. Die schrecklichen Bilder ausgemergelter Menschen setzte damals eine weltweite Hilfsaktion in Gang: Es gab das Band Aid-Projekt zu Weihnachten 1984 oder den Live-Aid-Benefizkonzerten im Sommer 1985.

Schon vor dem Charity-Engagement vieler Rock- und Popgrößen war Unterstützung von staatlicher, beziehungsweise militärischer Seite angelaufen. Daran erinnert seit 14. November eine Fotoausstellung im Militärischen Museum der Bundeswehr auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow. Sie verweist auf ein heute kaum noch bekanntes Faktum bei diesem internationalen Kampf gegen den Hunger. Denn daran beteiligt waren Luftstreitkräfte aus den beiden damals noch existierenden deutschen Staaten, der Bundesrepublik und der DDR. Und die gezeigten Bilder stammen aus den Privatarchiven von beteiligten Soldaten, sowohl von Angehörigen der Bundeswehr als auch der Nationalen Volksarmee.

Der deutsch-deutsche Einsatz am Horn von Afrika ist nicht zuletzt als Rückschau auf die damaligen Zeitumstände und Verhältnisse interessant. Etwa die Frage, ob es verschiedene Präferenzen und Sichtweisen gab? Zum Beispiel, was den Blick auf das Leid der Bevölkerung und die Ursachen dafür betraf? Welche Rolle spielte die unterschiedliche politische Sozialisation? Und wie haben die Soldaten das Land erlebt?

Die Antworten ergeben sich aus insgesamt 19 privaten Fotosammlungen. Sie konnten erstmals wissenschaftlich ausgewertet und jetzt der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Bildarchive zeugen auch von zumindest einer Gemeinsamkeit. Es wurde auf beiden Seiten viel geknipst. In den Unterkünften, während der Hilfsflüge, bei den hungernden Menschen, auch im Rahmen von Ausflügen. „Äthiopien '84/85“, so der Titel, beleuchtet deshalb ein heute weitgehend vergessenes zeithistorisches Ereignis aus einem speziellen Blickwinkel. Ab Juli 2025 soll die Schau durch eine große Sonderausstellung ergänzt werden. Dort werden äthiopische Sichtweisen auf die damalige Katastrophe sowie die gesellschaftlich-medialen Perspektiven in den beiden deutschen Staaten die Themen sein.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 14. Dezember 2025 im Museum Am Flugplatz Gatow 33, von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.mhm-gatow.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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