Mittelstreifen auf dem Seekorso gleicht einem Urwald
Mehrfach hat der Anwohner in den vergangenen Wochen das Grünflächenamt auf die nicht gemähten Flächen des öffentlichen Straßenlands auf dem rund 20 Meter breiten Mittelstreifen am Seekorso hingewiesen. Der trennt die beiden jeweils nur in eine Richtung nutzbaren Fahrbahnen voneinander. "Quert ein Autofahrer das Seekorso, ist es für ihn unmöglich, die von rechts kommende Fahrbahn einzusehen", beschreibt Wollschläger das Problem. Da aber an allen Kreuzungen die Vorfahrtsregelung rechts vor links gelte, sei dies für die Verkehrssicherheit extrem wichtig.
Ganz gefährlich wird es besonders für Ortsunkundige an der Einmündung der Jägerallee. Wer von der Waldallee kommend nach links ins Seekorso einbiegen möchte, darf dies wegen der Einbahnstraßen-Regelung nicht. Darauf weist auch ein nach rechts weisender Richtungspfeil auf dem Mittelstreifen hin. "Der ist derzeit jedoch vollkommen überwuchert und gar nicht zu sehen", sagt Wollschläger. Am 2. Juni sei ihm dann auch prompt ein in Süddeutschland registriertes Fahrzeug auf der Einbahnstraße entgegengekommen.
Die Antwort, die Wollschläger von einem Mitarbeiter des Grünflächenamts erhielt, als er daraufhin auf diese Gefahrenstelle hinwies, schockte ihn dann doch: "Der Mitarbeiter sagte mir allen Ernstes, dass dieser Autofahrer an der Einmündung der Jägerallee hätte aussteigen müssen, um nach einem eventuell vorhandenen Richtungspfeil zu suchen."
Im Bezirksamt reagiert man derweil gelassen auf die Beschwerden aus dem Spandauer Süden. Alles habe seine Ordnung. Das Seekorso stehe im Mähplan des Grünflächenamts, sei aber noch nicht an der Reihe. Wollschläger kann es kaum fassen. "Ich war den gesamten Mai im Urlaub und wollte meinen Augen nicht trauen, als das Unkraut auf dem Mittelstreifen noch immer nicht gemäht war", sagt er. Lange will er nicht mehr warten und denkt bereits über eine "mögliche Dienstaufsichts-Beschwerde" nach.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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