Kladow. Im Spandauer Süden galt er als "ein Mann für alle Fälle". Otto Eigen kümmerte sich um vieles, was seine Heimat lebenswerter machen sollte. Auf diese Unterstützung müssen jetzt nicht nur die Kladower verzichten. Der 66-Jährige verstarb am 26. November. Am 4. Dezember hätte er Geburtstag gefeiert.
Weit über die Grenzen seines Kiezes wurde Eigen bekannt, als sein Porträt im August 2010 die Siegessäule zierte. Er war einer von 204 Auserwählten, die im Rahmen der Aktion "be Berlin" für ihr besonderes Engagement für die Hauptstadt auf diese Weise geehrt wurden. Ausgewählt wurde er für seinen 2008 geprägten Berliner Werbeslogan "Sei Frau - sei Sport - sei Berlin". Sein Slogan bezog sich auf die Eisladies des Olympischen Sport Clubs (OSC). Für das Damen-Eishockey schlug Eigens Herz rund 35 Jahre. 1988 übernahm der Kladower zunächst die Pressearbeit für die Eishasen. Von 1995 an machte Otto Eigen, dessen Bruder damals Trainer der Mannschaft war, diese Arbeit dann für die OSC-Eisladies.
Den Kladower für sein Engagement für das Frauen-Eishockey zu ehren, ist allerdings nur ein Ausschnitt seines breit gefächerten Engagements. Denn 2008 gründete der Verwaltungsbeamte auch die "Initiative zur Verbesserung der Fährverbindung zwischen Wannsee und Kladow". Die kümmert sich seitdem durchaus erfolgreich um Verbesserungen der Fährverbindung der Berliner Verkehrsbetriebe zwischen Spandau und Zehlendorf.
Politisch engagiert war Eigen auch als Mitglied der SPD in Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier im Bezirk war er auch Initiator der Bürgerinitiative zur Umbenennung der Reichssportfeldstraße in Flatow-Allee. Und wenn man beim Berliner Mieterverein anrief, um sich Rat zu holen, war häufig Otto Eigen als Ratgeber am Sorgentelefon.
Fragte man ihn, warum er all das auch noch nach seiner Pensionierung auf sich nahm, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen: "Wenn ich etwa sehe, das man verbessern kann, bemühe ich mich darum, denn so kann ich der Gesellschaft einen Teil dessen zurückgeben, was ich von ihr erhalten habe." Viele werden sich nun daran gewöhnen müssen, dass ihnen der "Mann für alle Fälle" nicht mehr zur Seite steht.
Michael Uhde / Ud
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