Krankenhaus Havelhöhe lässt Ambulanz aber weiter offen
Zahl der neuen Corona-Fälle sinkt
Seit März gibt es am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe eine Corona- und Infekt-Ambulanz. Dutzende Menschen werden seitdem täglich getestet und behandelt. Sie bleibt auch weiterhin geöffnet – mit reduzierter Öffnungszeit.
Rund 1600 Menschen kamen bis Mitte April in die Corona- und Infekt-Ambulanz des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe. 765 von ihnen wurden aufgrund ihrer Symptomatik getestet. Stationär behandelt haben die Ärzte zwischen Ende März und dem 17. April insgesamt 209 Covid-19-Patienten. Davon mussten 62 intensiv-medizinisch betreut und beatmet werden. Verstorben ist in der Ambulanz kein Patient. Die Beratungs-Hotline riefen in diesem Zeitraum mehr als 6300 Personen an.
Nur fünf positive Tests
in der ersten Aprilhälfte
Seit ein paar Wochen bessern sich die Zahlen. Bei der Hotline melden sich deutlich weniger Menschen, und auch die Anzahl der positiv Getesteten geht zurück. So fielen von Anfang bis Mitte April von knapp 190 Tests nur noch fünf positiv aus. Und es wurden deutlich mehr Patienten entlassen als stationär behandelt. Die Corona-Ambulanz bleibt trotzdem weiter offen, jetzt aber nur noch vier statt acht Stunden pro Woche.
Pflegepersonal arbeitet
im Drei-Schicht-System
Das Gemeinschaftskrankenhaus hatte seine Corona- und Infekt-Ambulanz Anfang März eröffnet, als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus und um Hausärzte, Notfallpraxen und vor allem die Rettungsstellen der Kliniken zu entlasten. Um Verdachtsfälle abzuklären und behandeln zu können, wurden extra zwei Gebäude hergerichtet: Haus 16 für die Ambulanz und Haus 14 als Isolierstation mit 35 Betten. Im Haupthaus liegt die Intensivstation mit 31 Betten, darunter 27 Beatmungsplätze. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger arbeiten im Drei-Schicht-Dienst rund um die Uhr. „Unsere Patienten kommen aus ganz Berlin und dem Umland“, sagt Krankenhaus-Sprecherin Christina Lammers.
"Niemand wird abgewiesen"
Bevor man sich für den Gang in die Ambulanz entscheidet, sollte die Hotline angerufen werden. Denn ob ein Besuch wirklich nötig ist, klären Mediziner vorab am Telefon. „Nach einem extra entwickelten Screening-Katalog fragen sie die Symptomatik ab“, informiert Christina Lammers. Starker Husten, Unwohlsein, Atemnot, Fieber oder Kopfschmerzen könnten darauf hinweisen, dass sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat und ein Test nötig ist, auch wegen möglicher Vorerkrankungen wie Asthma, Fibrose oder Diabetes. Deuten die geschilderten Symptome nicht auf eine Corona-Infektion hin, die Person braucht aber trotzdem einen Arzt, wird sie entsprechend beraten. „Niemand wird abgewiesen“, sagt Lammers. „Patienten mit sehr starken Symptomen werden unter Umständen auch sofort stationär aufgenommen.“ Wer grippale Symptome zeigt, dem werde empfohlen, zu Hause zu bleiben und sich zu beobachten. Alle getesteten Personen meldet das Gemeinschaftskrankenhaus dem Gesundheitsamt. Solange das Testergebnis nicht vorliegt, kann die Klinik auch die häusliche Quarantäne verordnen.
Für Spandau meldet das Robert-Koch-Institut bisher rund 220 Covid-19-Fälle. Sechs Patienten sind verstorben.
Neue Öffnungszeiten der Corona- und Infekt-Ambulanz Havelhöhe für begründete Verdachtsfälle: Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr. Hotline: 365 01 72 22 täglich zwischen 10 und 14 Uhr, auch am Wochenende und feiertags. Adresse: Kladower Damm 221.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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