Grüne wollen Uferpromenade nur noch für Anlieger und Busse freigeben
Verkehrschaos am "Moorloch"
Die Badestellen am Groß Glienicker See werden immer voller. Die Folgen sind Verkehrschaos, Müll und Polizeieinsätze. Die Grünen wollen dem einen Riegel vorschieben.
Überfüllt, laut und ungemütlich: Es gibt Badestrände, um die macht man selbst bei brütender Hitze lieber einen großen Bogen. Das gilt auch für die EU-Badestelle „Moorloch“ am Groß Glienicker See, verlängerte Uferpromenade. Dorthin zieht es jetzt in den Sommerferien besonders viele Badegäste. Sie schwimmen, picknicken, spielen auf den Wiesen. Das ist grundsätzlich auch gut so, nur hat das sommerliche Vergnügen leider auch eine Kehrseite, wie entfernte Anwohner und friedliche Badegäste berichten. Nämlich Müllberge, Vandalismus, Falschparker, Verkehrschaos, offene Grillfeuer und aggressives Verhalten.
Das führte am 26. Juni zu einem Polizeieinsatz. „An der Badestelle lief sprichwörtlich nichts mehr“, schildert Augenzeugin Elmas Wieczorek-Hahn. „Autos blockierten sich gegenseitig durch zum Teil unerlaubtes Parken, weshalb die Uferpromenade für den Verkehr dicht war. Fußgänger mussten zwischen den Autos Slalom laufen und auch für die Radfahrer war es gefährlich.“ Dazu beobachtete die Spandauerin mindestens zwei offene Feuerstellen zwischen den Badegästen, obwohl das am „Moorloch“ nicht erlaubt ist. „Besucher, die die Feuerleger aufforderten, das Feuer zu löschen, wurden bedroht.“ Es kam schließlich zu einem Polizeieinsatz, an dessen Ende zumindest der Verkehr auf der Uferpromenade wieder fließen konnte. „Platzverweise wurden allerdings nicht erteilt, auch keine Falschparker abgeschleppt“, hat Elmas Wieczorek-Hahn beobachtet.
Verkehrsausschuss soll entscheiden
Die Spandauerin, die für die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sitzt, mag sich mit dem Chaos an der Badestelle nicht so einfach abfinden. „Die Natur zur Erholung zu genießen, wird durch rücksichtslose Autofahrer ebenso zunichte gemacht wie durch die Feuerleger. Hier ist dringend Abhilfe geboten, denn das nächste Sommerhoch ist bereits im Anmarsch.“ Nach der Sommerpause will ihre Fraktion deshalb in der August-BVV beantragen, die Uferpromenade für den Autoverkehr zu schließen. „Nur noch der Bus und die Anlieger sollten durchfahren dürfen“, sagt die Bezirksverordnete. Ob das so einfach machbar ist, wird der Verkehrsausschuss entscheiden müssen.
Am Groß Glienicker See in Kladow wäre am Sonntag, 23. Juni, beinahe ein Kind ertrunken. Der dreijährige Junge war im See unter Wasser geraten und hatte das Bewusstsein verloren. Ersthelfer der DLRG reanimierten das Kleinkind. Ein Hubschrauber brachte es ins Krankenhaus.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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