Autos zu breit, Straße zu schmal: Anwohner in Kladow wollen eine Lösung
Kladow. Wenig Platz für Autofahrer gibt es an der Ecke Gößweinsteiner Gang und Krampnitzer Weg. Gefährliche Situationen für Fußgänger entstehen. Anwohner fordern eine Lösung.
Es ist eng: Im Begegnungsverkehr auf dem Gößweinsteiner Gang Ecke Krampnitzer Weg weichen Autofahrer immer wieder auf den Gehweg aus und gefährden so Fußgänger. Besonders haarig: Eine Kurve und parkende Autos machen die Verkehrssituation auf dem rund 70 Meter langen Straßenabschnitt besonders unübersichtlich.
Die Anwohner sind genervt und haben Lokalpolitiker eingeschaltet, um auf diesem Weg das Bezirksamt zu einer Lösung zu bewegen. Denn: „Es ist schon ein großes Glück, dass noch nichts passiert ist“, sagt Michael Heimann. „Kinder laufen hier zum Sportplatz und ein Blindenwohnheim ist in der Nähe.“ Er hat darum die Initiative ergriffen und Politiker angeschrieben, darunter auch den Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD).
Gemeinsam mit dem verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Jochen Anders, traf sich Schulz am 6. Mai mit zwei Dutzend Anwohnern an Ort und Stelle, um die Situation unter die Lupe zu nehmen. Und die ist an diesem Tag durchaus so chaotisch, wie die Anwohner berichtet haben. Alle paar Minuten biegen Autofahrer vom Krampnitzer Weg kommend in den Gößweinsteiger Gang ein. Weil die Kreuzung zugeparkt ist, können sie Fußgänger und Radfahrer schnell übersehen. Mehrmals treffen zwei entgegenkommende Autofahrer aufeinander. „Sehen Sie, die Fahrbahn ist so eng, dass ein Autofahrer halbseitig über den Gehweg fährt“, machen die Anwohner das Problem deutlich. Zwei Fußgänger müssen in die Grünanlage ausweichen, Kinder drücken sich an dem Fahrzeug vorbei. Auf dem Sportplatz der Sportfreunde Kladow ist gerade ein Fußballspiel zu Ende gegangen. Eltern fahren vor, ein Vater parkt mitten auf dem Bürgersteig. „Wenn wir die Autofahrer auf ihr wildes Parken hinweisen, bekommen wir meist nur dumme Antworten“, erzählt Stefan Rippert. Auch er ist genervt. Rund um die enge Kreuzung gibt es keine relevanten Parkverbotszonen. Es darf fast überall geparkt werden, und dadurch gibt es nirgendwo Platz.
„Welche Lösungen schlagen Sie denn vor“, will Swen Schulz von den Anwohnern wissen. Mehr Polizeistreifen, und dass öfter mal das Ordnungsamt vorbeischaut. Ordnungshüter seien zwar schon da gewesen, sagt André Seidel. „Doch die fanden die Situation okay und sind wieder weg. Dabei müsste mal am Wochenende oder abends zu den Trainingszeiten der Sportler kontrolliert werden. Dann ist hier richtig was los.“
Der Sportverein selbst hat keinen eigenen Parkplatz, informiert Jürgen Plöger, Vizevorsitzender der Sportfreunde Kladow. Also wird geparkt, wo es geht. „Am Wochenende sind Turniere, dann kommen natürlich auch Familie und Freunde zum Spiel.“ Mehr Parkbuchten an der Sakrower Landstraße könnten die Parksituation am Krampnitzer Weg vielleicht entspannen, schlägt ein Anwohner vor. Oder die Umwidmung von Grünflächen in zusätzliche Parkplätze. „Das wird das Bezirksamt eher nicht befürworten“, vermutet der Bezirksverordnete Jochen Anders. Eine Einbahnstraßenregelung wiederum könnte die Lösung für den Begegnungsverkehr im Gößweinsteiner Gang sein. Das hält auch Swen Schulz für machbar. „Wir unterstützen Sie bei einer Lösung“ verspricht er den Anwohnern. Die SPD-Fraktion will jetzt einen Prüfantrag für die BVV vorbereiten. „Das dürfte zügig gehen“, sagt Anders. Inhalt des Antrags: Einbahnstraßenregelung, freie Fahrt für Radfahrer, mehr Kontrollen durch das Ordnungsamt und Entschärfung der Parkplatzsituation. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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