Streit um Bus X34 geht weiter: Staatssekretär prüft Alternativen

Manche Anwohner halten die Landstadt Gatow nicht geeignet für Busverkehr, andere schätzen die Verbingung.
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  • Manche Anwohner halten die Landstadt Gatow nicht geeignet für Busverkehr, andere schätzen die Verbingung.
  • hochgeladen von Alexander Schultze

Zahlreiche Zuhörer hatte der Staatssekretär für Verkehr Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/die Grünen), als er sich in Kladow zur neuen Streckenführung des Busses X34 äußern sollte.

Seit Dezember 2017 wird die Buslinie, die vom Zoologischen Garten nach Kladow fährt, im Spandauer Süden geteilt. Alle 20 Minuten fahren die Busse durch die Landstadt Gatow, wo die Linie dann an der Gutsstraße endet.

Seitdem bekommt die BVG viel Post, aber auch die Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD) und Kai Wegner (CDU) werden mit Briefen und E-Mails überschüttet. „Ich habe noch nie zu einem Thema so viel Post bekommen wie hierzu, und noch dazu so kontrovers“, sagt Schulz. Also lud er am 3. Mai den Staatssekretär für Verkehr, Jens-Holger Kirchner, die Bürger, und seinen CDU-Kollegen aus dem Bundestag, Kai Wegner, zu einem Vorort-Termin ein.

Dabei brachten die Anwohner der Landstadt Gatow gleich zwei Sichtweisen vor. Für die einen sind die „großen Gelben“ in der Tempo-30-Zone Zumutung und Gefahr, für die anderen eine sinnvolle Verbindung über den öffentlichen Personennahverkehr mit dem Rest der Stadt.

Spielstraßen für Kinder und der Bus vertragen sich nicht

Ein Anwohner weist darauf hin, dass die Ampel an der nahen Abzweigung Richtung Groß Glienicke erst dann eingerichtet wurde, nachdem dort ein Kind tödlich verletzt wurde. Er fürchtet, dass irgendwann auch ein Kind unter einen Bus geraten könnte, wenn es aus einer der vielen Spielstraßen auf die Tempo-30-Straßen läuft, auf der auch der Bus verkehrt. Ein weiterer Kritikpunkt: Wegen der Busse wurde einseitiges Parkverbot angeordnet, was dann aber dazu führe, dass Autofahrer, und manchmal auch die Busfahrer, die Tempogrenze missachteten. Zuvor hatte versetztes Parken die Autofahrer zum Langsamfahren gezwungen.

Andere Anwohner begrüßten den kurzen Weg zum Bus. Der Vorschlag von Kai Wegner, den Bus aus der Landstadt heraus auf die Potsdamer Chaussee und von dort zum Ritterfelddamm fahren zu lassen, ist eine der Möglichkeiten, die Staatssekretär Kirchner bis Anfang Juni prüfen lassen will, um die Situation vor Ort zu verbessern. Er betont aber auch, dass der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut werden soll.

Anwohner schlugen zudem vor, auf der Potsdamer Chaussee Richtung Spandau eine Busspur einzurichten. Damit könnte die BVG an den morgendlichen Staus vorbei fahren. Die Möglichkeit, den Bus auf dem Ritterfelddamm bis zur Endhaltestelle Gutsstraße zu führen, geht vorerst nicht. Dort kann das Fahrzeug nicht wenden. Diese Möglichkeit könnte geschaffen werden, wenn der Ritterfelddamm bis 2020 ausgebaut wird.

Manche Anwohner halten die Landstadt Gatow nicht geeignet für Busverkehr, andere schätzen die Verbingung.
Das Thema Busverkehr in der Landstadt Gatow interessiert viele Anwohner. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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