Monitoring für Hecht und Co.: Umweltamt will Fischfauna im Groß Glienicker See prüfen

Kladow. Der Groß Glienicker See steht unter hohem Anglerdruck. Ein Monitoring soll nun den Zustand des Fischbestandes prüfen.

Hechte, Barsche, Schleie oder Karpfen: Anglern bietet der Groß Glienicker See zwischen Kladow und dem brandenburgischen Groß Glienicke reichlich Beute. Mehr als zehn Fischarten soll es in dem Naturgewässer geben. Wegen seiner guten Sichttiefe ist er auch bei Tauchern sehr beliebt.

Nach der Wende wurde der See, an dessen Westufer die Mauer stand, renaturiert. Seit 2011 gehört der Berliner Teil des Sees keiner Privatperson mehr, sondern dem Land Berlin und wird seitdem vom Umwelt- und Naturschutzamt Spandau betreut. Den hohen ökologischen Wert des Sees hatte man aber schon Jahre zuvor erkannt und in den vergangenen 15 Jahren stetig weiterentwickelt. Mit positiven Effekten: Die Wasserqualität gilt als gut, der Schilfbestand als stabil und artenreich.

Für die weitere Planung der Fischbestände wichtig

Trotzdem seien Wissenslücken zu füllen, wie das Umwelt- und Naturschutzamt informiert. Denn die gute Wasserqualität könne auch vom Fischbestand abgelesen werden und den gelte es jetzt zu untersuchen, um die Qualität der Fischbestände auch künftig mittels einer dem Gewässer angepassten Hege zu sichern. Darum steht noch in diesem Jahr ein umfassendes Monitoring des Fischbesatzes an. Das Fischmonitoring und der Hegeplan sollen die Grundlagen für eine weitere Fischbewirtschaftung des Sees ermitteln. Der Zeitpunkt dafür sei passend, so das Amt, weil Ende 2016 das Pachtverhältnis mit dem Deutschen Angler Verband (DAV) endete, der die Fischereirechte auf dem Berliner Teil des Groß Glienicker See gepachtet hatte. Eine Weiterverpachtung ist laut Amt für 2017 nicht vorgesehen.

Bis Ende dieses Jahres sollen die Ergebnisse des Monitorings vorliegen und der Hegeplan erarbeitet sein. Die gezielte Hege soll der Berliner Angelverein „Alte Fischwaidler“ in enger Abstimmung mit dem Landesfischereiamt und dem Umwelt- und Naturschutzamt Spandau übernehmen. Laut Amt habe sich der Verein bereit erklärt, für das Jahr 2017 eine entsprechend abgestimmte und angepasste Anzahl an Jahres- und Tageskarten an seine Vereinsmitglieder und Gästeangler auszugeben.

Ab 2018 sollen die Angelbedingungen dann an den überprüften Fischbestand und die Wasserverhältnisse des Groß Glienicker Sees angepasst werden. Das käme nach über 15 Jahren sowohl der Natur als auch den Anglern zugute. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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