Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben
Traum vom Wochenmarkt in Kladow geplatzt
Ende August kündigte das Bezirksamt den Start eines Kladower Wochenmarkts an. Ab 3. September sollte er sonnabends auf dem Platz vor der Dorfkirche stattfinden. Doch die Eröffnung gab es nicht und ein neuer Termin ist auch nicht bekannt.
Wochen vor der Eröffnung zeigte sich der zuständige Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) sehr zufrieden, dass der Markt nach manchen Schwierigkeiten jetzt realisiert werde. Die Grünen-Fraktion in der BVV freute sich ebenfalls und verwies vor allem auf den Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger. Auch im Spandauer Volksblatt wurde der Marktbeginn angekündigt. Doch auf dem Marktplatz an der Dorfkirche fand sich am 3. September kein Händler ein.
Was war passiert? Die Eröffnung des Wochenmarktes sei vom Bezirksamt ohne Rücksprache veröffentlicht worden. "Das hat uns in Zugzwang gebracht" und für Irritationen gesorgt, erklärt Miriam Klein. Sie hat das Projekt zusammen mit weiteren Kladower Bürgerinnen und Bürgern schon vor Jahren angestoßen und trotz so manchem Hindernis auf die Beine gestellt. Das zuständige Straßen- und Grünflächenamt erklärte auf Nachfrage des Spandauer Volksblattes wiederum, "dass es von unserer Seite keine Beanstandungen" gab und alle Genehmigungen erteilt werden konnten. Bis heute aber hat das Bezirksamt keine Korrektur zum falsch angekündigten Eröffnungstag veröffentlicht.
Laut Miriam Klein ist die Eröffnung an zwei Problemen gescheitert. Zum einen habe es noch keine Stromversorgung gegeben. Die Netzstrom Berlin habe keine Genehmigung für die Anschlüsse erteilt. Kurzfristig sei damit auch nicht zu rechnen. Zudem aber – und dies macht einen traditionellen Wochenmarkt auch perspektivisch eher unwahrscheinlich – gab es von Händlerseite kaum Interesse an dem Kladower Standort. Es wundert daher auch wohl kaum, dass der von Miriam Klein installierte Betreiber des Wochenmarktes sich offenbar kurz vor der Eröffnung aus dem Projekt zurückzog, wie das Bezirksamt auf Nachfrage mitteilte. Der Marktbetreiber hatte auch die Händlerakquise übernommen und offenbar Schwierigkeiten die Standplätze loszuwerden. Interessenten hätten zum Beispiel inzwischen aufgegeben, sagt Miriam Klein. Andere verdienten sonnabends auf anderen Märkten ihr Geld und zweifelten, dass sich ein Stand in Kladow für sie lohne.
Außerdem gab es klare Vorgaben von den engagierten Bürgern für ihren Wochenmarkt. Verkauft werden sollten Bio- und regionale Erzeugnisse, von Obst und Gemüse über Backwaren, Fleisch oder Fisch. Den Initiatorinnen und Initiatoren schwebte darüber hinaus eine Art Treffpunkt vor. Der Markt sollte Begegnungsort auch für weitere Veranstaltungen und Aktivitäten sein.
Aufgegeben sei das Projekt noch nicht, sagt Miriam Klein. Es gebe die Idee, sogenannte Pop Up-Stände einzurichten, an denen kleine Geschäfte oder Manufakturen ihr spezielles Produkt wie zum Beispiel selbst hergestellten Honig niederschwellig und auch wechselweise anbieten könnten. Ob und wann ein solcher Markt tatsächlich an den Start gehen wird, ist völlig offen. In diesem Jahr definitiv nicht mehr.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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