Besuch an der Dahmequelle: Ein märkisches Städtchen gibt dem Fluss einen Namen
In der Nähe des Köpenicker Rathauses mündet die Dahme in die Spree. Rund 100 Kilometer weiter südlich, beim gleichnamigen Märkerstädtchen Dahme, hat der Fluss seine Quelle.
Dahme wurde bereits 1186 erwähnt, es gehörte damals Erzbischof Wichmann von Magdeburg. Zwischen 1200 und 1300 wanderten Flamen in die Region ein. Schon 1265 wird der Ort in einer Urkunde als Stadt erwähnt. Da es bereits einen gleichnamigen Ort in Holstein gibt, trägt die brandenburgische Kleinstadt – 5100 Einwohner – seit rund 200 Jahren den Zusatz Mark.
Optischer Blickfang in der Ortsmitte ist das 1894 fertig gestellte Rathaus, welches an ein Märchenschloss erinnert. Der Backsteinbau wurde gemeinsam mit der Post nach Plänen des Architekten Max Jacob errichtet. Auch sehenswert: eine kursächsische Postmeilensäule neben dem Rathaus, der historische Kornspeicher und Reste der Stadtmauer. Schloss Dahme wurde unter Einbeziehung von Teilen einer mittelalterlichen Wasserburg errichtet. Eine nach dem Zweiten Weltkrieg begonnene Restaurierung wurde 1957 aus politischen Gründen abgebrochen. Inzwischen wurde die Ruine mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gesichert.
Die Quelle des Flusses Dahme befindet sich an einem Waldrand im Ortsteil Kolpien. Eine Tafel weist darauf hin, bei längerer Trockenheit ist von der eigentlichen Quelle nicht viel zu sehen.
Der Dahme-Radweg führt von der Quelle bis zur Dahmemündung in Berlin-Köpenick. Wer die 123 Kilometer per Drahtesel zurück legen möchte, sollte dafür zwei bis drei Tage Zeit einplanen.
Wer nach Dahme will, muss leider aufs Auto setzen. Die Eisenbahnverbindung wurde bereits 1968 eingestellt. Über die Autobahn A13 braucht man für die rund 120 Kilometer je nach Verkehrslage 90 Minuten. In Dahme selbst kann es wegen Straßenarbeiten zu Behinderungen kommen, Parkplätze stehen aber am Rand des Stadtzentrums zur Verfügung.RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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