Besuch beim Schiffsfahrstuhl: In Niederfinow entsteht bis 2018 ein zweites Hebewerk

Blick von der Besucherplattform auf das bereits im Rohbau fertiggestellte neue Schiffshebewerk Niederfinow. | Foto: Ralf Drescher
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Niederfinow, eine 600-Seelen-Gemeinde zwischen Uckermark und Oderbruch, verzeichnet pro Jahr rund 250 000 Besucher. Anziehungspunkt ist das 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk.

Seit 2009 können Besucher sehen, wie rund 300 Meter vom technischen Wunderwerk des 20. Jahrhunderts entfernt das neue Schiffshebewerk aus dem märkischen Sand emporwächst. Denn der stählerne Koloss von 1934 ist in die Jahre gekommen. Zwar befördert er seit 82 Jahren zuverlässig Frachtschiffe, Vergnügungsdampfer und Sportboote auf dem Weg von Berlin nach Stettin über die Oder-Havel-Wasserstraße. Die Schiffe jedoch sind größer geworden. Deshalb wird auch der Neubau größer als die historische Konstruktion. In den Trog passen künftig 115 Meter lange Güterschiffe oder Schubverbände (bisher 82 Meter), die geplante Durchfahrthöhe lässt dann auch das Passieren von Containerschiffen zu. Die Fahrzeit verringert sich von fünf Minuten beim alten Hebewerk auf drei Minuten beim Neubau.

Während das Hebewerk von 1934 überwiegend aus Stahl besteht, ist das neue Werk eine Stahlbetonkonstruktion. Verbaut werden 65 000 Kubikmeter Beton und 8900 Tonnen Stahl. Der neue Schiffsfahrstuhl kostet rund 300 Millionen Euro, erste Probefahrten soll es Ende 2017 geben, im Jahre 2018 geht es dann in Betrieb. Das alte Schiffshebewerk bleibt mindestens bis 2023 im parallelen Betrieb. Selbst wenn es dann später stillgelegt wird, kommt ein Abriss nicht in Frage. Es steht auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg, und 2007 wurde es von der Bundesingenieurkammer als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet.

Dass das neue Hebewerk dem alten optisch ähnlich sieht, hat seinen Grund. Es funktioniert nämlich genau nach dem gleichen Prinzip. Ein wassergefüllter Trog wird über Seile, Seilscheiben und Gegengewichte auf und ab bewegt.

Hin kommt man von Berlin über die Bundesstraße 158 via Bad Freienwalde oder über die Autobahn A11 via Eberswalde, für die rund 70 Kilometer braucht man rund 90 Minuten. Die gleiche Fahrzeit müssen Bahnnutzer veranschlagen, zum Beispiel vom Bahnhof Ostkreuz mit der Regionalbahn und Umstieg in Eberswalde. RD

Direkt am Hebewerk befinden sich ein Besucherparkplatz und ein Informationszentrum. Geöffnet ist bis Ende März täglich von 10 bis 16 Uhr, der Eintritt kostet zwei, ermäßigt einen Euro. Wissenswertes unter www.schiffshebewerk-niederfinow.info.

Hier sehen sie ein Video einer Schleusung:

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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