Hansestadt in der Altmark: Stendal hat Backsteingotik, einen Roland und einiges mehr
Stendal zählt mit 40 000 Einwohnern zu den größten und bedeutendsten Städten der Altmark und gehörte mit sechs weiteren Städten in diesem Gebiet, darunter Gardelegen, Salzwedel und Tangermünde, bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts der Hanse an.
Um 1160 wird bereits ein Dorf Stendale erwähnt, als dort Markgraf Albrecht der Bär einen Markt gründete und dem Ort Magdeburger Stadtrecht verlieh. Mitglied der Hanse war Stendal von 1358 bis 1518. Der Roland, stolzes Zeugnis des Stadtrechts, wurde 1525 auf dem Markt aufgestellt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die mittelalterlichen Stadtbefestigungen abgerissen. Heute sind nur noch zwei der historischen Stadttore, das Uenglinger und das Tangermünder Tor, erhalten. Bereits seit 1849 hat Stendal Bahnanschluss nach Magdeburg und Wittenberge, seit 1871 verbindet die Berlin-Lehrter Eisenbahn die Stadt mit dem Rest der Welt. Unweit von Stendal bei Arneburg sollte zu DDR-Zeiten eines der größten Kernkraftwerke Deutschlands entstehen. Bereits 1974 war Baubeginn, erst 1991 wurde das Projekt gestoppt. Für die Bezeichnung Hansestadt Stendal stimmten im Herbst 2009 über drei Viertel der Wahlberechtigten, am 1. Januar 2010 trat der heutige Ortsname in Kraft.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Pfarrkirche St. Marien am Markt (um 1420), das Rathaus (um 1460) mit dem Roland (1525), historische Fachwerkhäuser in der Altstadt sowie das Uenglinger Tor (um 1450) und das Tangermünder Tor (13. Jahrhundert). Sehenswert sind auch mehrere Museen: Das Winckelmann-Museum erinnert an den Archäologen Johann Joachim Winckelmann. Außerdem gibt es das Altmärkische Museum, in dem die Geschichte der Altmark dargestellt wird, und das Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt mit dem Schwerpunkt auf Löschfahrzeuge aus der DDR.
Mit dem Interregio-Express braucht man vom Berliner Hauptbahnhof bis Stendal nur 56 Minuten, die Fahrradmitnahme muss reserviert werden. Mit dem Auto dauert es länger, über Nauen und Rathenow ist man rund 2,5 Stunden unterwegs. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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