Meerblick hinter Klostermauern: Museum in Stralsund soll ab 2019 umgebaut werden

Eine Meeresschildkröte im 335 000 Liter fassenden Aquarium des Museums. | Foto: Ralf Drescher
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Wer das Meeresmuseum in Stralsund noch in seiner jetzigen Form sehen möchte, muss sich beeilen. Das 1951 eröffnete Museum soll ab Herbst 2019 umgebaut und deshalb von 2020 bis 2022 geschlossen bleiben.

Im 1317 fertig gestellten Katharinenkloster wurde im Juni 1951 das Deutsche Meeresmuseum eröffnet, 1973 wurden die Ausstellungen auf die nahe Katharinenkirche ausgeweitet. Zum Museum gehören mehrere Ausstellungshallen sowie rund 50 Aquarien. Im Kirchenschiff findet der Besucher eine Dauerausstellung zum Thema Wale. Blickfang ist das 15 Meter lange Skelett eines Finnwals, der 1825 an der Westküste Rügens gestrandet war. Ein paar Räume weiter kann der Besucher den Ausschnitt eines Korallenriffs bewundern, die dort ausgestellten präparierten Meeresbewohner wurden von Museumsmitarbeitern 1976 bei einer Expedition im Roten Meer gesammelt.

Ein weiteres Kapitel des Museums ist dem Fischfang gewidmet. Besucher erfahren, wie bereits zu Urzeiten gefischt wurde. Und an Modellen von Fischfangschiffen wird deutlich, wie es bereits am Ende des 20. Jahrhunderts zur Überfischung der Meere kommen konnte. Das Modell eines auf der nahen Volkswerft Stralsund gebauten Atlantik-Supertrawlers, von dem 200 Exemplare gefertigt wurden, steht als Beispiel für die unvernünftige Ausbeutung der Meere.

In den Aquarien des Hauses leben Tropenfische, Fische des Mittelmeeres sowie Haie und Rochen. Im 350 000 Liter Wasser fassenden Schildkrötenbecken mit seiner 21 Zentimeter dicken und 6,6 Tonnen schweren Frontscheibe leben neben Karettschildkröten auch Suppenschildkröten, außerdem wurden die Schwarzspitzen-Riffhaie als größte Bewohner der Aquarien des Hauses hier eingesetzt.

Ein Besuch im Meeresmuseum sollte man unbedingt mit einem Besuch im nahen Ozeaneum verbinden. Es gibt ein Kombiticket – 23, ermäßigt 17 Euro – das Einzelticket fürs Meeresmuseum kostet zehn/ermäßigt acht Euro. Die Tickets können auch im Internet gekauft werden.

Wer sich entschließt, in Stralsund mehrere Tage zu verbringen, könnte auch einen Ausflug nach Rügen unternehmen. Die Ostseebäder Binz und Sellin oder die Kreidefelsen bei Sassnitz sind nur eine Autostunde von Stralsund entfernt.

Für die rund 260 Kilometer braucht man über die A11 und A20 rund drei Stunden. Am Wochenende fährt von Berlin-Lichtenberg ein ICE in 2:44 Stunden ohne Umsteigen nach Stralsund, kostengünstiger geht es mit dem Regionalexpress von Berlin Hauptbahnhof, der braucht 3:10 Stunden. RD

Kontakt: Meeresmuseum, Ecke Mönchstraße/Bielkenhagen, 18439 Stralsund,  03831 265 02 10. Infos auf www.meeresmuseum.de.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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