Stadt der zwei Sprachen: Die Berliner Woche empfiehlt einen Osterausflug nach Bautzen
Bautzen. Das Osterfest wird in ganz Deutschland gefeiert. Wer aber eine historische Variante erleben will, dem sei die sorbische Stadt Bautzen empfohlen.
Obwohl nur zehn Prozent der rund 40 000 Einwohner sorbischer Nationalität sind, gilt Bautzen als das politische und kulturelle Zentrum der Sorben. Das ist auch im Straßenbild ersichtlich. Alle offiziellen Informationen sind zweisprachig. Das Sorbische ist eine slawische Sprache, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tschechischen aufweist. Erstmals wurde die Stadt im Jahre 1002 als Budusin erwähnt, ein Name, der der heutigen sorbischen Bezeichnung Budysin nahekommt. Besiedelt wurde das Gebiet bereits in der Steinzeit. Im dritten Jahrhundert ist eine germanische Siedlung überliefert. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Herrscher, darunter polnische und böhmische Könige. Im Jahre 1635 kam Bautzen zum Königreich Sachsen.
Petridom und Ortenburg
Zu den Sehenswürdigkeiten aus dem „alten“ Bautzen gehören unter anderem der Petridom, der von evangelischen und katholischen Christen gleichermaßen genutzt wird. Sehenswert ist auch die Ortenburg, der Sitz der früheren Landesherren. Heute befindet sich dort das sächsische Oberverwaltungsgericht.
In der Nähe des Hauptmarkts steht das Rathaus. Interessant an dem barocken Bau, in dem Elemente des ersten Rathauses von 1213 zu finden sind, sind die unterschiedlichen Uhren am Turm. Der Turm selbst wurde erst 1493 vollendet. Ein im Turm eingemauerter Türkenkopf erinnert an den Sieg der polnisch-sächsischen Truppen über das Türkenheer in Wien 1683.
Zu Ostern gibt es von Karfreitag bis Ostermontag im Zentrum zahlreiche Veranstaltungen, darunter den Ostermarkt auf dem Hauptmarkt. An vielen Orten der Stadt können Besucher beobachten, wie in traditionelle Tracht gekleidete Sorbinnen Ostereier bemalen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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