Köpenick. Auf dem Köpenicker Rasthaushof wird gebuddelt. Jetzt musste die Baustelle für einige Tage ruhen. Grund sind archäologische Funde.
Entdeckt wurden Mauern, die aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie waren vermutlich, als Baufreiheit für den 1928 errichteten Rathausflügel geschaffen wurde, etwas unter der späteren Höhenlage des Hofs gekappt worden. Als der erste Flügel 1905 fertiggestellt wurde, befand sich daneben noch ein historisches Gebäude. Das Rathaus endete ungefähr dort, wo jetzt der Eingang zum Ratskeller ist. Erst als es erweitert wurde, hat man die Nachbargebäude abgerissen.
Die Mauern aus dem Jahr 1720 ziehen sich deutlich sichtbar über den frei gelegten Innenhof. Sie werden jetzt dokumentiert und später wieder überbaut. Noch tiefer liegende Baureste aus dem Mittelalter sollen erst einmal im Boden bleiben. "Damit können sich einmal unsere Nachfolger beschäftigen", sagte ein Mitarbeiter des Landesdenkmalamts.
Ursprünglich wurde gebuddelt, um alte Entwässerungen zu erneuern, Außenmauern trockenzulegen und das Bett für die neue Pflasterung im Rahmen einer Sanierung vorzubereiten. Durch Freilegung und Dokumentation der Spuren aus der Vergangenheit verzögert sich womöglich die Fertigstellung des Rathaushofs. "Es kann sein, dass die Baustelle erst 2015 fertig wird", sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Ines Feierabend (Die Linke).
Wer die Spuren der Ausgrabungen noch sehen möchte, sollte sich sputen. Einen guten Blick hat man übrigens aus den Fenstern der Rathaustoiletten im zweiten Stock.
Ralf Drescher / RD
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