Abrissarbeiten laufen
Auf dem Gelände des Funkwerks Köpenick wird bald gebaut

Das Gelände des ehemaligen Funkwerks Köpenick ist derzeit eine Trümmerwüste. Hier laufen Abrissarbeiten, bevor mit dem Neubau von Wohnungen und eines Hotels begonnen wird. | Foto: Philipp Hartmann
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Das Gelände des ehemaligen Funkwerks Köpenick an der Wendenschloßstraße gleicht derzeit einem Trümmerfeld. Berge von Steinen und Eisenstangen türmen sich auf der weitläufigen Fläche. Mehrere Bagger und ein Kran sind im Einsatz. Bauarbeiter werkeln hinter dem Penny-Markt, der direkt an der Baustelle liegt. Was dort aktuell geschieht, sind Vorbereitungen für ein großes Bauprojekt.

Die Abrissarbeiten auf dem Areal des ehemaligen Funkwerks Köpenick laufen bereits seit Längerem. Berge von Steinen und Eisenstangen zeugen davon. | Foto: Philipp Hartmann
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„Das Bauvorhaben ist noch ganz am Anfang. Noch wird auf dem Gelände nicht gebaut. Aktuell wird das Bestandsgebäude abgerissen und so Platz für den Wohnungsneubau geschaffen“, teilte die zuständige Project Real Estate AG mit. Die Unternehmensgruppe plant auf dem Areal 285 Wohnungen. Außerdem sind ein Hotelneubau und eine Gewerbe-Bestandssanierung parallel an diesem Standort vorgesehen. Zum weiteren Vorgehen äußerte sich der Projektentwickler auf Nachfrage wie folgt: „Nach den Abbrucharbeiten der Bestandsgebäude in der Wendenschloßstraße sind in diesem Jahr bauvorbereitende Maßnahmen geplant. Dazu zählen unter anderem die Umverlegung von Leitungen und Rückbauten auf dem Grundstück. Erst danach kann der Bau der neuen Gebäude im nächsten Jahr gestartet werden.“

Was wird aus dem Hunzinger-Relief
im Treppenhaus?

Ein Leser der Berliner Woche wandte sich im Zuge der Abrissarbeiten an die Redaktion aus Sorge um das Fortbestehen des Terrakotta-Reliefs „Tugenden und Laster des Sozialismus“. Es stammt von der Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger (1915-2009) aus dem Jahr 1966 und hängt im Treppenhaus des Funkhausgebäudes an der Wendenschloßstraße 142. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erklärte hierzu, dass im Bebauungsplan keine rechtlich verbindlichen Regelungen zu dem nicht unter Denkmalschutz stehenden Relief enthalten sind. „Nach Kenntnisstand der Senatsverwaltung beabsichtigt die Grundstückseigentümerin, das Relief in geeigneter Form zu erhalten“, äußerte sich Pressesprecherin Petra Rohland. Laut Auskunft der Project Real Estate AG wurde das Terrakotta-Relief bis jetzt nicht demontiert und befindet sich noch im Bestandsgebäude. Erst mit Beginn der Abbrucharbeiten des Gebäudes wird das Kunstwerk demnach ausgebaut. „Noch sind wir dabei zu untersuchen, wie das Terrakotta-Relief schadensfrei ausgebaut werden kann“, informierte eine Sprecherin der Unternehmensgruppe.

Direkt hinter dem Penny-Markt in der Wendenschloßstraße 154-174 laufen die Bauvorbereitungen. | Foto: Philipp Hartmann
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Auf dem Grundriss im Bebauungsplan 9-50a für die Grundstücke Gartenstraße 74, Charlottenstraße 1, Wendenschloßstraße 142, 152, 158/174 sowie eine Teilfläche der Dahme auf den Flächen des ehemaligen Funkwerks Köpenick ist zu sehen, dass in Zukunft auch eine neue Planstraße durch das Gelände führen wird. Diese soll von der Charlottenstraße aus zunächst parallel zur Wendenschloßstraße verlaufen und am Ende des Grundstücks nach einer Linkskurve fast schon auf Höhe des Mayschwegs wieder auf die Wendenschloßstraße treffen. Außerdem sind eine an die Planstraße angrenzende öffentliche Parkanlage sowie ein öffentlicher Spielplatz geplant. Ebenfalls vorgesehen ist ein öffentlich zugänglicher Uferweg an der Dahme. Darauf angesprochen erklärte die Grundstückseigentümerin, dass der Uferbereich derzeit auf den Baubeginn vorbereitet wird. „Dazu zählen unter anderem Baufeldfreimachungen. Das heißt, die Baustelle wird beräumt, damit andere Sanierungs-, Behandlungs- oder Abbrucharbeiten durchgeführt werden können. Danach können die eigentlichen Bauarbeiten starten.“ Ein konkreter Termin hierfür wurde aber noch nicht benannt.

Auf dem abgesperrten hinteren Bereich des Grundstücks soll in Zukunft ein öffentlich zugänglicher Uferweg an der Dahme entstehen. | Foto: Philipp Hartmann
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Mit dem Bauvorhaben kehrt auf der seit vielen Jahren ungenutzten Brache wieder Leben ein. In der DDR war das Funkwerk Köpenick eine der bedeutendsten Einrichtungen für Nachrichtenelektronik. 3000 Mitarbeiter waren damals allein im Hauptwerk beschäftigt. Nach der Wende wurde der Volkseigene Betrieb (VEB) in eine GmbH überführt. 1992 erwarb das Unternehmen DeTeWe die Funkwerk Köpenick GmbH, doch 2004 wurde die Produktion schließlich aufgegeben, weil sie Verluste machte.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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