Bezirksamt präsentiert Entwurf des Zentren- und Einzelhandelskonzepts

Treptow-Köpenick. Der erneuerte Entwurf des Zentren- und Einzelhandelskonzepts den Bezirk wurde Mitte Januar präsentiert.

Ein solches Konzept wurde bereits 2004 erarbeitet und 2009 aktualisiert. „Als Grundlage für die Steuerung und Bewertung von Einzelhandelsvorhaben hat sich der Leitfaden grundsätzlich bewährt“, resümierte Sabine Tillack, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung.

Ziel ist, die Nahversorgung möglichst fußläufig in allen Ortsteilen sicherzustellen. Außerdem sollen städtische Zentren weiterentwickelt werden. Doch in den zurückliegenden Jahren änderten sich die Rahmenbedingungen. Dazu gehört unter anderem der demografische Wandel, wonach der Anteil der über 65-Jährigen kontinuierlich steigt. Strukturveränderungen im Einzelhandel führten dazu, dass sich vor allem Discounter und Fachmärkte vermehrt an Hauptverkehrsstraßen und in Gewerbegebieten ansiedelten. „Die Einkaufswege werden länger und der motorisierte Einkaufsverkehr nimmt zu“, schilderte Tillack das Problem. Durch klare Grundsätze will der Bezirk den Umgang mit neuen Einzelhandelsvorhaben regeln.

Er beauftragte zwei Planungsbüros, die Lage zu analysieren und Handlungsrichtlinien aufzustellen. Demnach vergrößerten sich die Verkaufsflächen zwischen 2008 und 2014 um rund 27 400 Quadratmeter beziehungsweise elf Prozent. „Mit rund 45 Prozent dominieren dabei die Angebote der Nahversorgung“, erklärte Christian Spath vom Büro Spath und Nagel. Besonders gut entwickelt hat sich die Bahnhofstraße. „Deutliche Rückgänge gab es in den Zentren Johannisthal, Siriusstraße und Müggelheim“, sagt der Stadtplaner. Dennoch sei ein Grundangebot an Nahversorgung in den meisten Teilen Treptow-Köpenicks in einer „fußläufigen Entfernung von 500 bis 800 Metern erreichbar“. Zurzeit gebe es kaum Anfragen für Neuansiedlungen. Stattdessen wollen sich viele Einzelhandelsbetriebe vor allem außerhalb der Versorgungszentren erweitern. Doch die Experten warnen vor der Gefahr, wohnortnahe Geschäfte könnten durch die stärkere Konkurrenz zur Aufgabe gezwungen werden. Bis 15. Februar ist im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, eine Ausstellung zum Konzept zu sehen. Anregungen an Stadtplanung@ba-tk.berlin.de, Info: www.berlin.de/ba-treptow-koepenick. SB

Autor:

Steffi Bey aus Köpenick

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