Restaurierung für 50 000 Euro
Ein Stück Köpenicker Geschichte: Historischer Wandbehang kehrt in den Ratssaal zurück

Restauratorin Anette Schult und Bürgermeister Oliver Igel (SPD), darüber der Wandteppich. | Foto: Ralf Drescher
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<span class="docTextLocation">Köpenick.</span> Das 1905 eingeweihte Rathaus ist an sich schon ein Stück Geschichte des alten Köpenicks. Jetzt kehrte ein weiteres Teilstück zurück.

Seit der Restaurierung vor zehn Jahren sahen die Besucher über dem Haupteingang zum Sitzungssaal nur einen gelben Fleck. Weil Geld fehlte, war der originale Wandschmuck von 1905 hundert Jahre später abgetrennt und eingelagert worden. So wurden nur die Decke, die wertvollen Holztäfelungen und der Fußboden denkmalgerecht erneuert. Der Heimatverein Köpenick hatte sich mehrfach für die Restaurierung der Leinwand mit der historischen Abbildung eingesetzt.

Die Restauratorin Anette Schulz hat dem Original aus der Kaiserzeit jetzt neues Leben eingehaucht. Dafür mussten mehrere Farbschichten entfernt, die originale Bemalung befestigt und mehrere Löcher und Schadstellen geschlossen werden. „Im Laufe der Jahre wurde die Leinwand immer wieder mit einer neuen Fassung übermalt, zuletzt 1974 mit Latex als Bindemittel und auf einer Grundierung mit Ölspachtel“, erläutert die Restauratorin.

Bei der aktuellen Restaurierung wurde die Fassung von 1905 hergestellt. Zu sehen ist nur, was noch vorhanden war. Eine der drei Figuren hat deshalb kein Gesicht mehr. Vermutlich sind die Attribute Gerechtigkeit, Frieden und Einigkeit als klassische Bürgertugenden dargestellt. Zumindest lassen das Beigaben wie ein Gesetzbuch, ein Füllhorn und eine Waage vermuten. Dargestellt wurden die Szenen, wie auch die Malereien auf der Holztäfelung des Ratssaals, im Jugendstil.

„Wir geben unserem ehrwürdigen Ratssaal ein Stück vom alten Glanz zurück. Damit erhalten wir einen Teil unserer Geschichte“, freut sich Bürgermeister Oliver Igel.

Die aufwändige Restaurierung hat rund 50 000 Euro gekostet. Mehr als 38 000 Euro waren Haushaltsmittel des Bezirks, weitere 10 000 Euro steuerte das Immobilienunternehmen Terraplan bei.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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