Holperplatz wird jetzt als Veranstaltungsort fit gemacht
Köpenick. Seit Monaten ist der Rathaushof gesperrt und zum Reich der Bauarbeiter geworden. Derzeit wird das Areal neu gepflastert.
Bereits seit Jahren gab es Pläne, den Hof zu erneuern. Die Fläche, die vermutlich seit dem Rathausbau 1904 niemals komplett überholt wurde, hatte eine Sanierung dringend nötig. Den Ausschlag gab dann der Zustand der unterirdischen Wasserleitungen.
"Die Rohre für Regen- und Abwasser waren Schrott. Die Wasserbetriebe hatten die Auflage gemacht, die Anlage zu erneuern", berichtet Torsten Kurz vom Bereich Facility Management des Bezirksamts. Seit dem Frühjahr wird nun gebaut. Dafür mussten über 700 Quadratmeter Pflasterung abgebrochen und 750 Tonnen Boden ausgehoben werden. Dann fanden Archäologen auch noch Spuren von Häusern aus dem 17. Jahrhundert, die konserviert werden mussten. Und weil nicht auftragsgemäß gearbeitet wurde, musste sich der Bezirk von einem Bauunternehmen trennen. Bis eine neue Firma gefunden war, ruhte der Bau für sechs Wochen. "Wir haben die Verzögerung aber fast aufgeholt", sagt Torsten Kurz. Weil der Hof ohnehin aufgegraben war, hat man gleich die angrenzenden Außenwände des über 100 Jahre alten Rathauses freigelegt und gegen Nässe isoliert. Weil der Hof verstärkt für Veranstaltungen genutzt werden soll, erhielt der künftige Bühnenbereich ein verstärktes Fundament, außerdem wurden unterirdische Stromanschlüsse und rund 500 Meter Leerrohre für Beleuchtungs- und Mikrofonkabel verlegt.
Der Hof erhält nach Absprache mit den Denkmalschützern einen Belag aus Naturgranit. Derzeit wird täglich in Handarbeit gepflastert. Zum rund 1,2 Millionen Euro teuren Hofumbau gehört auch der Einbau einer Fahrstuhlanlage, damit Rollstuhlfahrer künftig barrierefrei im "Ratskeller" einkehren können. Vielleicht schon im Dezember, aber spätestens im Januar, soll der Rathaushof fertig sein.
Ralf Drescher / RD
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