Kompromiss im Papierkorbstreit: BSR-Orange dezenter im Luisenhain
Köpenick. Der Luisenhain, die Parkanlage gegenüber des Köpenicker Rathauses, gehört zu jenen Grünanlagen, die seit 1. Juni von der Berliner Stadtreinigung (BSR) geputzt werden. Gleich zu Beginn hatte die BSR mit 30 orangen Papierkörben ihre „Duftmarke“ gesetzt.
„Das passt überhaupt nicht zu einer Grünanlage im Denkmalensemble der Köpenicker Altstadt. Die BSR als kommunales Unternehmen muss ja keine Werbung machen und die Spaziergänger mit ihrer aufdringlichen Firmenfarbe belästigen“, meint Stefan Förster, Vorsitzender des bezirklichen Denkmalrats.
Die Berliner Woche hatten in dieser Angelegenheit auch mehrere Leserhinweise erreicht. Inzwischen hat die BSR zumindest teilweise eingelenkt. Die Bauchbinden sind von den meisten der 30 Müllbehälter verschwunden. Nur noch vier Behälter an der Sichtachse zum Rathaus tragen die großflächigen Aufkleber mit Slogans wie „Nahentsorgungsgebiet“ oder „Parkranger“.
Papierkörbe müssen auffallen
„Grundsätzlich ist ein Papierkorb nur dann wirkungsvoll, wenn die Passanten ihn auch sehen. Stadtplaner sind der Ansicht, dass Stadtmöbel möglichst unsichtbar sein sollen. Wir haben jetzt im Luisenhain einen Kompromiss gefunden, der beide Aspekte bedient“, meint BSR-Pressesprecherin Sabine Thümler auf Nachfrage.
Im Übrigen ist man mit der Übernahme der Reinigung von Parkanlagen durch die BSR zufrieden. Vom Projektbeginn Anfang Juni bis Mitte Juli hatten die BSR-Mitarbeiter aus allen zwölf Park, die von ihnen gereinigt werden, 1220 Kubikmeter Müll entfernt, das entspricht 40 großen Lkw-Containern. Für das sieben Millionen Euro teure Pilotprojekt hatte die BSR 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Es läuft vorerst bis Ende 2017. Es gibt bereits Überlegungen, danach die Parkreinigung durch die BSR auf weitere zwölf Grünanlagen auszudehnen. Die bezirklichen Grünflächenämter waren in der Vergangenheit mit der Reinigung von Grünanlagen fast immer personell überfordert. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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