Neubau für die Allende-Brücke: Rückbau der westlichen Brückenhälfte beginnt in diesem Jahr

Die 1981 errichtete Salvador-Allende-Brücke muss durch einen Neubau ersetzt werden. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Seit zwei Jahren ist die westliche Hälfte der Salvador-Allende-Brücke gesperrt, der Verkehr fließt jeweils einspurig über den verbliebenen Brückenteil. Nun steht fest, dass der marode Bau ersetzt wird, erste Arbeiten sollen bereits Ende des Jahres beginnen.

Das Brückenbauwerk war 1981 errichtet worden. Vermutlich schon beim Bau wurde der Grundstein für das schnelle Altern der Brücke gelegt. Weil Kies aus dem Ostseeraum für die Betonmischung verwendet wurde, kam es zu einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion, die auch als Betonkrebs bezeichnet wird. Das Bauwerk kann deshalb nicht saniert werden.

„Wir haben mehrere Varianten für einen Neubau untersucht und uns für eine Dreifeld-Brücke entschieden. Da die Stützen damit an anderer Stelle in der Spree errichtet werden als beim jetzigen Bau, vermeiden wir Setzungen beim Abriss der alten Gründungspfeiler und damit das Risiko einer Schädigung der unter Verkehr stehenden Brückenhälfte“, erläutert Lutz Adam, Abteilungsleiter Tiefbau bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

Zehn Meter tief im Spreegrund

Die neue Brücke wird künftig auf zwei Pfeilern stehen, die zehn Meter tief im Spreegrund verankert werden. Es werden wieder zwei unabhängige, nebeneinander liegende Brückenhälften hergestellt. Platz finden jeweils zwei Fahrbahnen, für Rad- und Fußweg stehen jeweils fünf Meter zur Verfügung. Während die bisherige Brücke vor Lasteinschränkung für jeweils 30 Tonnen je Spur zugelassen war, wird die künftige Brücke für das Lastmodell 1 bemessen. Sie kann dann auch von Sonderfahrzeugen bis 240 Tonnen genutzt werden. Weil das dem Schwerlastverkehr der Wirtschaft entgegenkommt, wird der Brückenneubau zu 90 Prozent aus dem Programm Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur gefördert. Für die Baukosten sind derzeit rund 31,6 Millionen Euro veranschlagt.

Bereits Ende dieses Jahres soll mit dem Rückbau der derzeit nicht genutzten Brückenhälfte begonnen werden. Vorher müssen noch Versorgungsleitungen verlegt werden. Der Verkehr soll während der gesamten Bauzeit in der jetzigen Form aufrechterhalten werden. „Wir könnten dann Mitte 2017 mit dem Abbruch fertig sein und den Bau der ersten Brückenhälfte beginnen. Dann wäre der erste Teil der Brücke Ende 2018 fertig, das gesamte Projekt Allendebrücke könnte 2020 beendet sein“, schätzt Lutz Adam ein. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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