Neue Spitze für das Gotteshaus

Historische Ansicht mit der heute fehlenden Turmspitze. | Foto: Repro: Drescher
3Bilder
  • Historische Ansicht mit der heute fehlenden Turmspitze.
  • Foto: Repro: Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

<span class="docTextLocation">Köpenick.</span> Wenn Pfarrer Mathias Laminski aus seinem Büro blickt, schaut er auf einen gekürzten Kirchturm. Anders kennen viele Mitglieder der katholischen Gemeinde St. Josef ihr Gotteshaus gar nicht. 1972 wurde der 23 Meter hohe Turmkopf entfernt.

Jetzt gibt es Überlegungen, dem 1898 errichteten Gotteshaus an der Lindenstraße sein historisches Erscheinungsbild wiederzugeben. „Zu einer Kirche gehört doch einfach ein Turm“, sagt Mathias Laminski.

Hintergrund des Turmabrisses war der schwere Sturm, der im November 1972 über Mitteleuropa tobte. Dabei wurden auch Kirchen in Berlin beschädigt, bei der Friedrichshagener Christophoruskirche stürzten sogar Turmteile herab und erschlugen einen Passanten. „Es gibt aber keine Unterlagen, die belegen, dass unser Kirchturm damals beschädigt worden war. Es wird vermutet, dass die kirchenfeindlichen DDR-Behörden die Chance nutzten, mehrere Gotteshäuser um ihr markantes Antlitz zu bringen“, sagt der Pfarrer.

Erste Überlegungen, St. Josef wieder aufzustocken, gab es bereits kurz nach der Wende. Damals mussten jedoch wichtigere Sanierungsarbeiten vorgezogen werden. Was der Turm kosten könnte, steht noch nicht fest. Eine Schätzung geht von 350 000 Euro aus. Beim Erzbischöflichen Ordinariat, bei Bürgermeister Oliver Igel und bei der bezirklichen Denkmalschutzbehörde hat der Pfarrer das Projekt bereits vorgestellt. „Die befürworten eine Rekonstruktion des historischen Turmhelms, machten aber gleichzeitig klar, dass es keine Zuschüsse geben wird“, erklärt Mathias Laminski.

Deshalb will sich die Gemeinde um Fördergelder bei Stiftungen bemühen. Vorher muss aber noch geklärt werden, ob die am Ende ihrer Lebensdauer angelangten Stahlglocken von 1898 einen Umbau des Kirchturms aushalten würden oder womöglich ebenfalls erneuert werden müssen. Das könnte weitere 300 000 Euro kosten und würde die Gemeinde vermutlich überfordern.

Einen Lichtblick gibt es jedoch. Eine Studentin der Hochschule für Technik und Wirtschaft untersucht derzeit im Rahmen ihrer Masterarbeit die Bausubstanz des fast 120 Jahre alten Gotteshauses auf ihre Tragfähigkeit. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 851× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 366× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 695× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 775× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 348× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.