Neue Heimat für mehr als 2000 Menschen
Richtfest am Neubauquartier Marienufer der Deutsche Wohnen am Ufer der Dahme
Mit dem Stadtquartier Marienufer wird am Ufer der Dahme derzeit eines der größten Neubauprojekte im Bezirk errichtet. Rund 1200 Wohnungen, die Platz für mehr als 2000 Menschen bieten, lässt die Deutsche Wohnen bauen. Zugleich entstehen Gewerbe, betreutes Wohnen und eine Kita in insgesamt 64 Gebäuden.
Auf dem Baufeld an der Wendenschloßstraße 254 in der Nähe der Köpenicker Altstadt wurde Richtfest gefeiert. Bis die ersten Bewohner einziehen, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Wie die Wohnungsgesellschaft mitteilt, soll es im Frühjahr 2023 losgehen. Dafür soll in diesem Sommer die offizielle Vermarktung der Wohn- und Gewerbeflächen gestartet werden. Komplett fertig wird das Stadtquartier Ende 2026. „Köpenick ist durch seinen hohen Wald- und Wasseranteil ein äußerst attraktiver Ortsteil. Hier lebt es sich beschaulich, ohne den Berliner Trubel. Köpenick blickt auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit zurück und in eine vielversprechende Zukunft. Wir freuen uns, mit dem Wohnquartier Marienufer eines unserer größten Bauprojekte in Berlin umzusetzen“, sagte Konstantina Kanellopoulos, Co-CEO der Deutsche Wohnen, beim Richtfest.
Besonders wichtig sei dem Unternehmen, so betonte sie, das Quartier offen und zugänglich zu gestalten. Im Fokus seien ein direkter öffentlicher Zugang zum Dahmeufer und die Wiederbelebung der historischen Villa Bolle. Das denkmalgeschützte Gebäude war 2008 bei einem Brand größtenteils zerstört worden. Carl Bolle (1832-1910), Gründer und Besitzer der Meierei C. Bolle, ließ sich die Villa einst als Sommersitz errichten. Der Milch-Einzelhandelsunternehmer wurde in der Bevölkerung auch „Bimmel-Bolle“ genannt, weil seine Milchverkäufer mit Glocken um Kunden warben. Um 1910 herum waren etwa 250 Bolle-Milchwagen auf den Berliner Straßen unterwegs. Auf dem Areal in Köpenick wurde damals Obst und Gemüse angebaut, Vieh gehalten und später auch eine Meierei errichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm das Institut für Zierpflanzenbau der Humboldt-Universität das Gelände.
„Der alte Baumbestand der Bolleschen Gärten – reichhaltige Obstplantagen, die vor rund 100 Jahren von Carl Bolle angelegt wurden – werden in das aktuelle Konzept des Quartiers integriert“, erklärte die Deutsche Wohnen. Eine öffentlich zugängliche Obstbaumallee soll von der Wendenschloßstraße über das Gelände bis zum Wasser führen. Das Stadtquartier werde von Nutzgärten, Sträuchern und Beeten durchwoben sein. Es werde nachhaltig, energieeffizient und ökologisch gebaut, umgesetzt von der Quarterback Immobilien AG. „Mit dieser außergewöhnlichen Quartiersentwicklung am Ufer der Dahme wollen wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Gestaltung des größten Berliner Stadtteils leisten“, äußerte sich deren Vorstand Henrik Thomsen.
Neben den unterschiedlich großen Gebäuden mit Staffelgeschossen und verschieden gestalteten Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen soll eines der Häuser mit einem Pflegeheim und einer Kita das soziale Zentrum werden. Die Deutsche Wohnen, die in Treptow-Köpenick knapp 5000 Wohnungen bewirtschaftet, bezeichnet das Marienufer als idealen Büro- und Gewerbestandort mit nachhaltigem Mobilitätskonzept. Für das Gebiet südlich der Altstadt wird allerdings durch die vielen neuen Bewohner eine Verschärfung der bereits angespannten Verkehrssituation auf der Wendenschloßstraße erwartet.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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