1800 Wohnungen auf dem Güterbahnhof
Senat beschließt städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in Köpenick

Rund 200 Besucher informierten sich 2017 bei einer Bürgerwerkstatt über erste Planungen für das Gelände. | Foto: Ralf Drescher
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Der Senat hat Anfang Oktober auf Vorlage der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, für das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick und angrenzende Bereiche eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gemäß § 165 Baugesetzbuch beschlossen.

Das Gebiet ist eines der 14 neuen Stadtquartiere, in denen das Land Berlin in den kommenden Jahren 43 500 Wohnungen plant. Am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick sollen rund 1800 Wohnungen entstehen, mindestens 40 Prozent preis- und belegungsgebunden. Am Wohnungsbau auf den künftig landeseigenen Flächen sollen Genossenschaften mit mindestens 20 Prozent beteiligt werden. Zudem werden die kleinteiligen Gewerbebetriebe vor Ort gesichert und neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Stadtquartier soll „autoarm“ angelegt und mit verschiedenen Mobilitätsangeboten ausgestattet werden.

Zwei Grundschulen und eine Integrierte Sekundarschule sollen die Schulplatzversorgung in den benachbarten Quartieren sichern und so das sich bereits heute abzeichnende Defizit ausgleichen. Im Zuge der Gebietsentwicklung werden das übergeordnete Straßennetz durch die geplante Ostumfahrung Bahnhofstraße ebenso wie das Fuß- und Radwegenetz bedarfsgerecht erweitert. So können verkehrliche Engpässe und Barrieren überwunden und eine bessere Vernetzung mit den benachbarten Stadtteilen hergestellt werden. Das neue Wohngebiet soll später an den ebenfalls in Planung befindlichen Regionalbahnhof Köpenick angeschlossen werden. „Mit dem Beschluss sind wir mit der Revitalisierung des seit Anfang der 90er-Jahre brachliegenden ehemaligen Güterbahnhofs ein entscheidendes Stück vorangekommen“, teil Senatorin Lompscher in einer Presseerklärung mit.

Nachdem die Deutsche Bahn das mit Baracken bebaute Areal nach der Wende verkommen ließ, waren vor Jahren erste Begehrlichkeiten geweckt worden. Ein privater Investor wurde ausgebremst, nachdem der Senat das Bauplanungsverfahren an sich gezogen hatte. Vor zwei Jahren hatten Bezirk und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zur Bürgerwerkstatt geladen. Rund 200 Köpenicker betrachteten erste Entwürfe und brachten ihre Meinungen ein. „So einfach ist das wohl nicht mit einem autoarmen Wohngebiet. Die Wege zu den Bahnhöfen oder zur Tram in der Seelenbinderstraße sind für Ältere viel zu weit. Das geplante Wohngebiet müsste mindestens durch eine Buslinie erschlossen werden“, sagte damals Berliner-Woche-Leserin Gerlinde Krause.

In der angrenzenden Siedlung Elsengrund erwartet man die weitere Entwicklung mit Hoffnung. In den vergangenen 25 Jahren wurde rund die Hälfte der Baracken durch Brandstiftung vernichtet. Bei einem Feuer kam ein Obdachloser ums Leben. Weil beim Bau der Baracken auch Asbest verwendet wurde, fürchten die Anwohner eine Verbreitung dieses Schadstoffs bei weiteren Bränden.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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