Senat will Entwicklungsgebiet am Bahnhof Köpenick auf 58 Hektar vergrößern
Köpenick. Seit Jahren gibt es Ideen für Wohnungen auf dem früheren Güterbahnhof Köpenick. Um Wildwuchs durch finanzorientierte private Investoren zu verhindern, arbeitet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen seit April 2016 an der Aufstellung einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme.
Am 9. Mai wurde auf der wöchentlichen Senatssitzung beschlossen, das Untersuchungsgebiet um 4,5 Hektar zu erweitern. Es hatte sich herausgestellt, dass eine Einbeziehung von Flächen im Bereich Neuenhagener Fließ und Fürstenwalder Damm sinnvoll ist. Damit erstreckt sich das nun fast 58 Hektar große Untersuchungsareal über den Brandenburgplatz hinaus.
„Mit einer städtebaulichen Neuordnung sollen hier die vorhandenen Potenziale genutzt und der gesamte Bereich in die Stadtstruktur eingebunden werden. Da die Haupteinkaufsstraße Köpenicks und mehrere Naherholungsgebiete unmittelbar an das Gebiet angrenzen, eignet sich das Gebiet für eine entsprechende bauliche Nutzung für den dringend benötigten Wohnungsbau“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnungsbau.
Bereits Ende Februar hatte der Senat auf Vorlage der zuständigen Senatorin Katrin Lompscher (Die Linke) beschlossen, für einen Teil der Fläche am Stellingdamm das Vorkaufsrecht auszuüben. Denn diese Fläche gehört zu den elf Stadtquartieren, in denen in den nächsten Jahren bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden soll. Pläne eines privaten Investors, auf dem Gelände 850 Wohnungen und 400 Studentenappartements zu errichten, waren bereits 2015 vom Bezirksamt Treptow-Köpenick abgelehnt worden. „Es ist wichtig, dass Berlin konsequent alle politischen Möglichkeiten ausschöpft, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und Bodenspekulationen einen Riegel vorzuschieben. Die Vorkaufsrechtsverordnung ermöglicht uns, Flächen zu erwerben, bei denen ein Verkauf durch die Eigentümer den zukünftigen Entwicklungszielen des Gebiets entgegensteht“, teilte Senatorin Lompscher dazu Anfang des Jahres in einer Pressemitteilung mit.
Der Güterbahnhof Köpenick wird seit rund 20 Jahren nicht mehr genutzt. Ein Teil der alten Bebauung ist bereits mehreren Bränden zum Opfer gefallen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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