Tauchsportler holen jede Menge Müll aus der Spree
Köpenick. Rund drei Tonnen Sperrmüll haben Mitglieder des Tauchsportclubs Adlershof aus der Spree geholt. Am Luisenhain wurde der Unrat zunächst gesammelt und dann zum BSR-Hof an der Oberspreestraße transportiert.
Spaziergänger bleiben stehen und staunen. Handys klicken und Kinder fragen ihre Eltern, warum die Fahrräder, Bänke und Eimer so komisch aussehen. Umhüllt mit dunklem Schlamm, dazwischen viele kleine Steine. Vier solcher ungewöhnlichen Haufen sind während der Saubermach-Aktion des Tauchsportclubs Adlershof direkt gegenüber des Köpenicker Rathauses zusammengekommen. „Es ist schon verrückt, was wir alles aus der Spree holen und auch irgendwie traurig“, sagt Uta Auhagen vom Verein. Seit 2005 treffen sich die engagierten Frauen und Männer zweimal jährlich um Berliner Flüsse und Seen von Sperrmüll zu befreien. In der Spree in Höhe des Luisenhains sind sie zum ersten Mal im Einsatz.
Ein etwa 250 Meter langer und ungefähr zehn Meter breiter Bereich wird von acht Tauchern inspiziert. Langsam tasten sie sich vorwärts, können durch den Schlamm nur wenig sehen, stoßen aber sofort auf Unrat. Seile werden an Metallteilen, Holzlatten und Griffen befestigt und später von den Teammitgliedern am Ufer aus dem Wasser gezogen. Rund 25 Freiwillige sind im Einsatz.
Innerhalb von drei Stunden kommen vier Fahrräder, mehrere Bänke, jede Menge Behälter, Einkaufswagen, Rohre und sogar große Zaunfelder zusammen. „Ich bin total überrascht, was alles aus der Tiefe geangelt wurde, das hätte ich niemals gedacht“, sagt Lucia Hartmann. Gemeinsam mit BSR-Kollegen lädt sie die Gegenstände auf die orangefarbenen Fahrzeuge und transportiert die Fundstücke zum Hof an der Oberspreestraße. Die breiten Zaunfelder konnten erst nach dem Aktionswochenende mit größeren Fahrzeugen weggebracht werden.
Das Umwelttauchen, so der offizielle Begriff, praktizieren die Tauchsportler, die in einem Bootshaus in der Wendenschloßstraße 420 ihre Basis haben, seit 2005. Für ihr Engagement wurden sie bereits vom Deutschen Olympischen Sportbund mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber ausgezeichnet. bey
Autor:Steffi Bey aus Köpenick |
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