Amandus Krause bei "Jugend forscht" ganz vorn

Amandus Krause mit der Formel für Lithiumperchlorat, einem Bestandteil seiner neuen Batterie. | Foto: Ralf Drescher
  • Amandus Krause mit der Formel für Lithiumperchlorat, einem Bestandteil seiner neuen Batterie.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Köpenick. Er steht wenige Wochen vor dem Abitur und konnte gerade einen wichtigen Wettbewerb gewinnen. Amandus Krause (17) hat beim Regionalausscheid Berlin Süd von "Jugend forscht" den ersten Platz belegt.

Der junge Köpenicker besucht das Emmy-Noether-Gymnasium. Seine Lieblingsfächer sind Physik, Chemie und Mathematik. Für ihn war die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb "Jugend forscht" eine Premiere. "Ich habe im vorigen Jahr an einer Schülerakademie in Münster teilgenommen. Da konnten wir uns ein Thema wählen, mir ging es um Elektromobilität. Weil sich das Thema gut gemacht hat, kam die Idee, es auch beim Wettbewerb einzureichen", erzählt Amandus Krause.

Thema des Nachwuchsforschers gemeinsam mit Lara Grabitz aus Hamm und Benedikt Alt-Epping aus Göttingen, mit denen er bereits in Münster daran gearbeitet hatte, war eine spezielle Batterie, in der sicher und vor allem ökologisch Strom für Elektrofahrzeuge gespeichert werden kann. "Die klassischen Lithium-Ionen-Speicher sind ziemlich giftig, und es sind schon Batterien beim Aufladen im Handy explodiert, deshalb haben wir nach anderen Speichermedien gesucht", erzählt Amandus Krause.

Herausgekommen ist die sogenannte Dual-Graphit-Batterie. Sie sieht aus wie ein Alubeutel für ein Fertiggericht. Darin verpackt sind zwei Graphitplatten - das ist reiner Kohlenstoff - zwischen denen sich ein Separator befindet, damit es keinen Kurzschluss gibt. Außerdem ist hier ein Elektrolyt eingebracht, bei dem aber leider wieder Lithium eine Rolle spielt. Allerdings ist das Lithiumperchlorat nur in ganz geringen Mengen vertreten.

Gebaut und getestet wurde der neue Stromsammler bei MEET, dem neuen Batterieforschungszentrum der Uni Münster. Im Sommer 2014 haben die Jungforscher ihre Batterie zum ersten Mal geladen. "Sie konnte aber nur wenig Strom speichern, für den Betrieb eines extra angeschafften Modellautos hat es nicht gereicht", sagt Amandus Krause.

Inzwischen haben die jungen Leute weitere Batterien gebaut. Es bleibt aber dabei, die Speicherkapazität ist deutlich geringer als bei den bisher verwendeten Batterien. "Sie eignen sich bestimmt nicht für Elektrofahrzeuge, eher als Zwischenspeicher für Strom aus Windkraftanlagen", zieht der Schüler erst einmal Bilanz.

Für die Teilnahme am Berliner Landeswettbewerb am 24. und 25. März haben er und sein Team ihre Batterie noch einmal überarbeitet. Wenn sie dort weiterkommen und zum Bundesausscheid delegiert werden, wollen sie auch noch weitere Elektrolyte testen.

Auch künftig will der Köpenicker am Thema Batterie dran bleiben. Am 27. März hat er den letzten Unterrichtstag, dann beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen. Sobald er sein Zeugnis hat, will er sich an der Humboldt-Universität für ein Chemiestudium bewerben. "Nach dem Grundlagenstudium hole ich mein altes Thema wieder raus, Batterieforschung ist eine interessante Sache", sagt Amandus Krause.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 419× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 714× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 687× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.093× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.