Ein Bienenvolk zieht um: FEZ-Imker testen Bienenhaltung aus Afrika
Oberschöneweide. Das gibt es nicht alle Tage. Ein ganzes Volk zieht um, und Publikum darf auch noch dabei sein.
Beim Volk handelte es sich aber nur um ein Bienenvolk – 5000 Insekten – und das Publikum waren Erst- bis Drittklässler der Grundschule am Blumenviertel aus Prenzlauer Berg. Und umgezogen wurde von einem klassischen deutschen Bienenkasten in eine Art afrikanische Kalebasse aus Ton. „Ich habe bei einem Besuch in Afrika diese Form der Bienenhaltung gesehen. Die Bauern in Togo ernten allerdings nur acht bis zehn Kilo Honig pro Bienenvolk, während bei uns durchaus bis zu 20 Kilo möglich sind“, erzählt FEZ-Imkerin Kriemhild Stephan.
Dann setzt sie ihren Imkerhut mit Schleier auf, und auch die Schüler verschwinden hinter den bienensicheren Kleidungsstücken. Nur so kann der Umzug hautnah mitverfolgt werden. Einige Schüler treten dann doch ihren Platz in der ersten Reihe an mutigere Klassenkameraden ab. Dann beruhigt Kriemhild Stephan die Bienen mit einem Wassernebel, trägt das Volk nebst Kasten zum neuen Standort. Dort liegt bereits das extra angefertigte Tongefäß. Jetzt werden die Bienen von ihrem Kasten auf ein Handtuch befördert, dabei hilft ein schlichter Handfeger. Nach kurzer Zeit ziehen sie durch das Flugloch in die neue Behausung ein. „Ich bin gespannt, wie hoch der Honigertrag unter europäischen Bedingungen in der Bienenflasche sein wird“, sagt Kriemhild Stephan.
Tomaten und Fische wachsen in Verbindung
Auf der Ökoinsel im FEZ gibt es neben Gewächshäusern mit exotischen Pflanzen sechs Bienenvölker und dazu drei kleinere Völker in Schaubienenstöcken. Überregional bekannt wurde das FEZ mit seiner Tomatenfisch-Zucht, bei den Tomaten und Fische in enger Verbindung wachsen. Die Tomaten werden mit den Ausscheidungen der Fische gedüngt, und auch das Kohlendioxid, welches die Barsche abgeben, dient dem Pflanzenwachstum.
Die Ökoinsel im FEZ, Straße zum FEZ 2, ist für Familien an den Wochenenden von 12 bis 18 Uhr geöffnet, der Bienenhof kann sonnabends von 14 bis 18 Uhr besucht werden. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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