Feuerwache Köpenick zieht an die Grünauer Straße
Köpenick. Das neue Domizil auf Zeit für die Köpenicker Feuerwehr ist fast fertig. Im Juli sollen Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr für zwei Jahre an die Grünauer Straße ziehen. Grund ist die Sanierung der maroden Wache in der Köpenicker Altstadt.
Grünauer Straße 140 ist in den nächsten Jahren die Adresse von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr Köpenick. Bis 2015 befand sich in den Gebäuden, die zu DDR-Zeiten als Frauengefängnis errichtet wurden, die Abschiebehaft des Landes Berlin. Dem früheren Haus 2 ist die Vergangenheit als Gefängnis kaum noch anzusehen, die Gitter wurden entfernt und die künftig für den Dienstbetrieb genutzten Räume renoviert.
Auf dem früheren Gefängnishof wurde eine sogenannte Transferhalle aufgestellt. „In der beheizbaren Halle finden maximal neun Einsatzfahrzeuge Platz. Die Halle ist mobil, kann wieder abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden, wenn in Berlin weitere Dienststellen saniert werden müssen“, erläutert Jörg Nugel, Leiter der Berufsfeuerwehr Köpenick. Der Brandoberamtsrat beschäftigt sich seit Jahren mit der geplanten Sanierung der 60 Jahre alten Wache am Katzengraben. Allein die Suche nach einem Ausweichquartier hat Jahre gedauert. „Wir müssen ja alle Bereiche unseres Einsatzgebiets genau so gut wie von der Köpenicker Altstadt aus erreichen können“, sagt Nugel. Im Juni soll der Ausweichstandort übergeben werden, Mitte Juli erfolgt der eigentliche Umzug. Bereits im Vorfeld packen die Mitarbeiter ihre Ausrüstung in Umzugskartons, rund 1500 Stück sind bestellt.
Auch während des eigentlichen Umzugs bleibt die Feuerwache einsatzbereit. Die Freiwillige Feuerwehr zieht mit ihren Fahrzeugen bereits vorher an die Grünauer Straße. „Die Berufsfeuerwehr geht dann teilweise außer Dienst, bei Alarm rückt die Freiwillige Feuerwehr aus. So ist der Brandschutz in Köpenick jederzeit abgesichert“, verspricht Wehrleiter Nugel.
Für das Mehrzweckboot 2 musste für die Zeit am Ersatzstandort ebenfalls ein Liegeplatz gefunden werden. Der schwimmende Flitzer der Retter genießt Gastrecht am Steg eines Wassersportvereins an der Grünauer Straße. Im Ernstfall fahren die Wehrleute mit einem Einsatzfahrzeug in rund 60 Sekunden zum Boot.
Äußerlich kann der Standort der Feuerwehr die Vergangenheit als Gefängnis nicht leugnen. Mehrere Wachtürme, ein Gittertor und das mächtige, fünf Tonnen schwere Haupttor aus DDR-Zeiten sorgen dafür, dass Jörg Nugel und seine Kollegen künftig in der vermutlich sichersten Feuerwache Berlins Dienst tun. „Das Panzertor bleibt aber offen. Es dauert zu lange, bis es geöffnet ist, und bei einem Stromausfall könnten wir womöglich nicht ausrücken“, erläutert Jörg Nugel.
Für die Sanierung der 1952 gebauten Feuerwache in der Köpenicker Altstadt sind mindestens zwei Jahre veranschlagt. In dieser Zeit wird ein Teil der alten Gebäude abgerissen und eine neue Fahrzeughalle errichtet. Künftig wird es auch wieder die nach der Wende abgebauten Rutschstangen geben, mit denen die Retter auf kürzestem Weg von den Aufenthaltsräumen in die Fahrzeughalle kommen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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