Heimat auf Zeit für die Feuerwehr

Das Feuerwehrgebäude aus dem Jahr 1952 muss dringend renoviert werden. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Seit 1952 befindet sich die Köpenicker Berufsfeuerwehr am Katzengraben am Rand der Altstadt. Da das Wachgebäude aus der gleichen Zeit stammt, ist jetzt die Renovierung geplant. Im Februar 2017 soll es losgehen.

„Unsere Feuerwache ist zuletzt Mitte der 90er-Jahre renoviert worden. Technische Ausstattung wie Elektrik, Wasserleitungen, Rettungswege und arbeitsschutzrelevante Einbauten entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand“, erklärt Wachleiter Jörg Nugel. In der Wagenhalle zeigt er den Abstellplatz für die Drehleiter. Als die Feuerwache wenige Jahre nach dem Krieg gebaut wurde, waren Einsatzfahrzeuge deutlich kleiner als in der Gegenwart. „Damit die Drehleiter beim Einstellen in die Halle nicht gegen das rückseitige Tor fährt, haben unsere Kollegen auf dem Boden einen Markierungsbalken angebracht“, erzählt Jörg Nugel. Nun wird eine neue Halle gebaut.

Während die über 60 Jahre alten Gebäude renoviert und umgebaut werden, müssen die Retter ein Ersatzquartier beziehen. Das befindet sich im früheren Abschiebegefängnis in der Grünauer Straße. Dort soll Haus 3 für drei Jahre die neue Heimat der Feuerwehrbeamten werden. Die Gitter an den Fenstern wurden bereits abgesägt, auf dem Hof eine Bodenplätte betoniert. Dort soll in den nächsten Tagen eine Leichtbauhalle für zehn Fahrzeuge aufgestellt werden. Die Halle wird im Baukastensystem errichtet und kann später sogar geteilt und in anderen Wachen weiterverwendet werden. Die am gleichen Standort untergebrachte Freiwillige Feuerwehr zieht mit um. „Unser Mehrzweckboot kommt mit an den Ausweichstandort und bezieht in der Nähe Quartier bei einem Wassersportverein“, berichtet Wachleiter Jörg Nugel.

In der Köpenicker Altstadt rücken dann die Bauleute an. Im hinteren Teil des Grundstücks wird ein Gebäude abgerissen und eine neue Fahrzeughalle errichtet. Dort finden dann fünf Fahrzeuge und ein transportables Aluminiumboot Platz. Der alte Schlauchturm bleibt aber erhalten. Er ist als Antennenträger für Mobilfunkanlagen gefrag, und im Innern soll es später Fitness- und Trainingsräume für den Feuerwehrsport geben. Die Rutschstangen, an denen die Feuerwehrleute auf kurzem Weg von den Aufenthaltsräumen in die Fahrzeughalle kommen, werden wieder hergerichtet. „Im Gegensatz zum Treppensteigen ist das die sicherste und schnellste Methode, zum Einsatzfahrzeug zu kommen“, sagt Jörg Nugel.

Am Rettungsdienst für Köpenick soll es auch durch den Umzug keine Abstriche geben. Bei einer Computersimulation wurde ermittelt, dass sich die Eintreffzeiten kaum verändern.

Eine Berufsfeuerwehr gibt es in Köpenick schon seit dem Jahr 1928. Davor wurde der Brandschutz im heutigen Bezirk durch Freiwillige Feuerwehren geleistet. Unter anderem in Köpenick (ab 1876) und im nahen Grünau (ab 1877). RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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