Erster Streikaufruf am Müggelsee
Ausstellung zum Aufstand am 17. Juni zeigt lokalgeschichtliche Bezüge
„Ausnahmezustand! Der 17. Juni 1953 in Treptow-Köpenick“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die jetzt im Museum Köpenick, Alter Markt 1, läuft.
Der erste Volksaufstand nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin begann mit streikenden Bauarbeitern in der Stalinallee, Demonstrationen im Regierungsviertel, verwüsteten Parteibüros und einrollenden Sowjetpanzern. Es gab standrechtliche Erschießungen. Rund eine Million Menschen beteiligten sich am 17. Juni 1953 in Hunderten Städten und Dörfern an den Protesten gegen das SED-Regime.
Die Bilder des Aufstands zeigen fast ausnahmslos Szenen, die sich im Zentrum Ostberlins abspielten. Als wichtige Industrie-, Medien- und Militärstandorte hatten aber auch Treptow als Grenzbezirk und Köpenick Anteil an den Ereignissen.
Die Ausstellung beleuchtet die lokalgeschichtlichen Bezüge. Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit dem Thema war die seit dem 50. Jahrestag des Aufstands gestiegene Relevanz für die Erinnerungskultur in Treptow-Köpenick. So erinnert seit 2013 ein Gedenkstein an der Gaststätte Rübezahl an die legendäre Dampferfahrt vom 13. Juni 1953. Dieser Ausflug unzufriedener Bauarbeiter ist der erste dokumentierte Streikaufruf, der dann in den Aufstand der folgenden Tage mündete.
Die Ausstellung läuft bis zum 30. September. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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