Blasorchester Köpenick feiert 50. Geburtstag

Das Blasorchester Köpenick bei der Probe. | Foto: Ralf Drescher
5Bilder
  • Das Blasorchester Köpenick bei der Probe.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Grünau. Aus einem der für die Olympischen Spiele errichteten Regattahäuser dringt gedämpft Blasmusik. Hier hat das Blasorchester Köpenick Sitz und Probenräume. Der Klangkörper war im Herbst 1967 als Fanfarenzug Köpenick gegründet worden. Jetzt steht das 50. Jubiläum an.

Uwe Borrmann (63), Ehrenvorsitzender des Trägervereins, war von Anfang an dabei. „Ich besuchte damals die Schule in der Kiekebuschstraße. Kurz vor den Sommerferien wurde ich zum Pionierleiter gerufen. Der erzählte, dass ein Fanfarenzug gegründet wird. Da ich mit Spaß, aber ohne musikalische Kenntnisse gelegentlich die Pionierfanfaren geblasen hatte, wurde ich mit den Instrumenten der Schule zur Gründungsversammlung beordert. Nach den Sommerferien gab es das erste Treffen, rund 30 Kinder kamen zusammen“, erinnert sich Borrmann.

Die haben dann zügig die Instrumente erlernt. Ein gutes halbes Jahr später gab es einen ersten Auftritt. „Wir sollten mit unseren Fanfaren die Köpenicker zur Abstimmung über die neue DDR-Verfassung aus den Wohnungen locken“, erinnert sich Borrmann. Und berichtet, dass die jungen Musiker gerade erst drei Titel beherrschten und mit dem Programm immer wieder von vorn anfangen mussten. In nächster Zeit wurden sie immer öfter zusammengerufen, um Veranstaltungen von FDJ und Pionierorganisation musikalisch zu begleiten. „Der politische Aspekt hat uns aber kaum interessiert. Wir hatten mit der Mitgliedschaft im Fanfarenzug eine gesellschaftliche Tätigkeit und konnten uns vor langweiligen Pionier- und FDJ-Versammlungen drücken“, erzählt Uwe Borrmann.

Gut 20 Jahre nach Gründung des Fanfarenzugs war Schluss, nicht nur mit dem Orchesterträger FDJ, sondern gleich mit der ganzen DDR. Ein Teil der Musiker ging zur Köpenicker Musikschule und musiziert dort bis heute als Stadtorchester Köpenick. Die Musiker um Uwe Borrmann gründen einen eigenen Verein, die Blasmusikfreunde. Zu dem gehören inzwischen neben dem Blasorchester mit rund 50 Musikern weitere Klangkörper wie eine Bigband, ein Jugendorchester und ein Schalmeienorchester. Einige Instrumente im Blasorchester könnten derzeit Verstärkung gebrauchen. „Unter anderem Oboe, Bassklarinette und Fagott sind schwach besetzt. Da würden wir uns über Mitstreiter freuen“, sagt Uwe Borrmann.

Einen für die Öffentlichkeit gut sichtbaren Auftritt haben die Musiker beim jährlichen „Köpenicker Sommer“, seit 1968 sind die Musiker in ihrer roten Orchesterkleidung dabei. Im Sommer 1970 haben sie sich dafür sogar als Husaren verkleidet.

Extra zum Jubiläum gibt es am 16. September um 13.30 Uhr einen Auftritt auf dem Köpenicker Rathaushof, Alt-Köpenick 21. Der Eintritt ist frei. Für das Jahreskonzert am 12. November im Russischen Haus an der Friedrichstraße gibt es Karten über die Berliner Theaterkassen. Wer im Orchester mitspielen möchte, kommt einfach mittwochs ab 18.45 Uhr zur Probe in die Regattastraße 211. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 425× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 718× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 692× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.098× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.