Briefmarkensammler finden Relikt der Postgeschichte
Der Briefmarken-Sammlerverein Köpenick, der sich auch mit Postgeschichte beschäftigt, hatte sich vor einiger Zeit vorgenommen, nach dem Stein zu suchen. "Unser Schatzmeister hatte die Meilensäule vor rund 60 Jahren noch neben der Langen Brücke gesehen, konnte sich aber nicht mehr an den genauen Standort erinnern", berichtet Jürgen Daube vom Briefmarken-Sammler-Verein Köpenick.
Eine Anfrage beim örtlichen Heimatverein brachte keine Anhaltspunkte, allerdings den Rat, es bei der Marinekameradschaft zu versuchen. Die residiert auf dem früheren Tonnenhof des Wasser- und Schifffahrtsamts. Bei einem Ortstermin wurde der steinerne Zeitzeuge gefunden, er dient dort seit langem zum Umlenken der Slipanlage. Nur wer genau hinschaut, erkennt den Schriftzug "Zwei Meilen bis Berlin".
"Wir würden es begrüßen, wenn der Stein restauriert und so aufgestellt wird, dass er besser im Blick der Öffentlichkeit ist, zum Beispiel direkt neben der Zufahrt zur Brücke", meint Postexperte Daube. Eine preußische Meile entspricht übrigens exakt 7,5 Kilometern. Zwei Meilen von der Langen Brücke sind also 15 Kilometer, gerechnet bis zum Leipziger Tor am damaligen Dönhoffplatz, Leipziger Straße.
Der Heimatverein Köpenick will sich nun für die Sicherung des Denkmals einsetzen. Es gibt in Berlin mehrere ähnliche Meilensteine, unter anderem in Heiligensee und an der Lichtenberger Brücke. Der Verein Forschungsgruppe Meilensteine befasst sich mit der Geschichte dieser Denkmäler der Post- und Verkehrsgeschichte.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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