Bezirk bittet zum Synagogenkonzert
Erinnerung an jüdisches Gotteshaus in der Freiheit 8

In Zusammenarbeit mit vielen engagierten Akteuren nimmt das Bezirksamt die Köpenicker Synagogenkonzerte wieder auf.

Zum Gedenken an den 85. Jahrestag der Reichspogromnacht wird am Sonntag, 12. November, ab 17 Uhr im Saal der „Freiheit Fünfzehn“ in der Altstadt italienische Synagogalmusik aus fünf Jahrhunderten unter dem Titel “Viva l’Italia – von Rossi zu Rossini“ gespielt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung mit Name und Erreichbarkeit per E-Mail an veranstaltungen@ba-tk.berlin.de notwendig.

Wie das Bezirksamt ankündigt, werden Kantor Yoed Sorek aus Hannover und Jacobus Gladziwa an der Orgel den „Memorial Service“ des 1939 vor den italienischen Faschisten in die USA geflohenen Komponisten und Pianisten Mario Castelnuovo-Tedesco aufführen. Neben dem Synagogal-Ensemble Berlin unter der Leitung von Regina Yantian werden Tobias Unterberg und Anna B. Auszüge aus „Intermezzi für Streichinstrumente“ von Shir-Ran Yinon zum Konzert beitragen.

Nur wenige Schritte vom Saal der „Freiheit Fünfzehn“ entfernt befand sich einst eine Synagoge. Das 1910 eingeweihte jüdische Gotteshaus in der Freiheit 8 wurde am 9. November 1938 von SA-Leuten demoliert und geschändet. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem das Gebäude durch Bombentreffer weiteren Schaden nahm, wurde es abgerissen. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel daran. 2018 und 2019 hatten bereits Hunderte Köpenicker zwei Synagogenkonzerte besucht. Nach einer coronabedingten Unterbrechung wird diese Tradition nun fortgesetzt.

„Wir laden Sie herzlich ein, sich uns anzuschließen und die erhabene Schönheit der Musik in Gedenken an die vor 85 Jahren zerstörte Synagoge in Herzen Köpenicks zu erleben. Es ist wichtig, sich an diese dunkle Zeit zu erinnern, um sicherzustellen, dass sie sich nicht wiederholt“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). „Gerade vor dem aktuellen Hintergrund des Aufflammens gewalttätigen Antisemitismus im Nahen Osten und seiner hässlichen Begleiterscheinungen auch bei uns in Berlin wollen wir mit künstlerischen Mitteln ein Zeichen setzen. Jüdinnen und Juden gehören nach Deutschland. Ihr religiöses und kulturelles Leben muss unter dem besonderen Schutz unseres Staates stehen“, erklärt Kulturstadtrat Marco Brauchmann (CDU).

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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