Horst Giese zeigt Werke zum Anfassen
Damit zeigt die Rathausgalerie seit Jahren erstmals wieder Originale. Sie heißen "Embryonen", "Spitzbergen", "Hexenverjagung" oder "Zielschuss - Fluchtende", geschaffen, als Berlin noch von Mauer und Stacheldraht getrennt wurde.
Berühren der Kunstwerke mit den Pfoten ist keineswegs verboten, sondern erwünscht. "Ich hatte bereits vor zwei Jahren eine Ausstellung von Horst Giese auf einem Behindertenkongress gesehen, wo die Werke begeistert von Blinden aufgenommen wurden. Ich bin froh, dass wir jetzt eine Ausstellung seiner Werke nach Köpenick holen konnten", erzählt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Der Rathauschef kam gerade aus der Tür, als Giese seine Werke an die Wände der Rathausgalerie hängte. Rund 40 Ausstellungsstücke hat er mitgebracht.
Er reflektiert Aspekte wie Natur oder das tägliche Leben, ebenso wie die Politik, siehe das bereits erwähnte Kunstwerk mit dem niedergeschossenen Flüchtling an der Zonengrenze.
Viele der Werke liegen schon fast fertig am Wegesrand, werden von Horst Giese nur noch bearbeitet und mit Bootslack konserviert. "Man muss mit offenen Augen durch Parks und Wälder gehen, dann bekommt man das Ausgangsmaterial für seine Werke quasi kostenlos", erzählt er. Set Jahren hat er in seinem Haus in Marienfelde sein eigenes Holzkunstmuseum. Zwei Mal im Jahr nimmt er einen Teil der Werke von den Nägeln und bestückt damit Ausstellungen, wie jetzt in Köpenick. Und dort dürfen die Werke nun bestaunt und sogar angefasst werden. Mitnehmen kann man sie nicht, denn die Kunstwerke von Horst Giese sind grundsätzlich unverkäuflich.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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