Horst Giese zeigt Werke zum Anfassen

Auch die Politik ist ein Thema für Horst Giese. "Zielschuss - Fluchtende" von 1983 erinnert an das Grenzregime der DDR. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Auch die Politik ist ein Thema für Horst Giese. "Zielschuss - Fluchtende" von 1983 erinnert an das Grenzregime der DDR.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Köpenick. Horst Giese (83) war mal Postbeamter. Er ist seit vielen Jahren pensioniert und seit gut 40 Jahren künstlerisch tätig. Jetzt ist seine Holzkunst im Köpenicker Rathaus zu sehen.

Damit zeigt die Rathausgalerie seit Jahren erstmals wieder Originale. Sie heißen "Embryonen", "Spitzbergen", "Hexenverjagung" oder "Zielschuss - Fluchtende", geschaffen, als Berlin noch von Mauer und Stacheldraht getrennt wurde.

Berühren der Kunstwerke mit den Pfoten ist keineswegs verboten, sondern erwünscht. "Ich hatte bereits vor zwei Jahren eine Ausstellung von Horst Giese auf einem Behindertenkongress gesehen, wo die Werke begeistert von Blinden aufgenommen wurden. Ich bin froh, dass wir jetzt eine Ausstellung seiner Werke nach Köpenick holen konnten", erzählt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Der Rathauschef kam gerade aus der Tür, als Giese seine Werke an die Wände der Rathausgalerie hängte. Rund 40 Ausstellungsstücke hat er mitgebracht.

Er reflektiert Aspekte wie Natur oder das tägliche Leben, ebenso wie die Politik, siehe das bereits erwähnte Kunstwerk mit dem niedergeschossenen Flüchtling an der Zonengrenze.

Viele der Werke liegen schon fast fertig am Wegesrand, werden von Horst Giese nur noch bearbeitet und mit Bootslack konserviert. "Man muss mit offenen Augen durch Parks und Wälder gehen, dann bekommt man das Ausgangsmaterial für seine Werke quasi kostenlos", erzählt er. Set Jahren hat er in seinem Haus in Marienfelde sein eigenes Holzkunstmuseum. Zwei Mal im Jahr nimmt er einen Teil der Werke von den Nägeln und bestückt damit Ausstellungen, wie jetzt in Köpenick. Und dort dürfen die Werke nun bestaunt und sogar angefasst werden. Mitnehmen kann man sie nicht, denn die Kunstwerke von Horst Giese sind grundsätzlich unverkäuflich.

Die "Holzkunst" von Horst Giese ist noch bis 2. November im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, bei freiem Eintritt zu sehen. Geöffnet ist wochentags 8-20 Uhr und sonnabends und sonntags 9-17 Uhr.

Ralf Drescher / RD
Auch die Politik ist ein Thema für Horst Giese. "Zielschuss - Fluchtende" von 1983 erinnert an das Grenzregime der DDR. | Foto: Ralf Drescher
Bürgermeister Oliver Igel und Holzkünstler Horst Giese mit der Plastik "Embryonen". | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 473× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 440× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 873× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.