Erinnerung an die Köpenicker Blutwoche
Interventionen an sechs Stationen und eine Gedenkveranstaltung geplant

Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche in der Puchanstraße 12 erinnert an die Gräueltaten der Nazis in Köpenick. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche in der Puchanstraße 12 erinnert an die Gräueltaten der Nazis in Köpenick.
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Zum Gedenken an die Opfer der Köpenicker Blutwoche werden auch in diesem Jahr Interventionen im öffentlichen Raum stattfinden. An sechs Stationen wird am 21. Juni von 14 bis 17 Uhr an die Ereignisse vor 88 Jahren erinnert.

Dazu gehören der Elcknerplatz und der Stellingdamm an den beiden Ausgängen des S-Bahnhofs Köpenick, die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche und der Verein Rabenhaus in der Puchanstraße, der Platz des 23. April und der Schlossplatz Köpenick. An diesen Orten wird über die brutale Gewalt der Nationalsozialisten informiert. Diese hatten vom 21. bis 26. Juni 1933 in Köpenick 500 politisch Andersdenkende und Juden verschleppt und gefoltert, wobei mindestens 23 Menschen starben. Die Gewaltexzesse dienten der Ausschaltung der politischen Opposition. Manche Opfer und Täter kannten sich, wohnten in Einzelfällen sogar nebeneinander. Das stillgelegte Amtsgerichtsgefängnis in der heutigen Puchanstraße war damals von zentraler Bedeutung. Die Köpenicker SA (Sturmabteilung) hatte dort ihren Sitz. Während der Köpenicker Blutwoche nutzte sie den Betsaal im Gebäude, um Inhaftierte wie die Sozialdemokraten Johannes Stelling und Paul von Essen schwer zu misshandeln. Es wird davon ausgegangen, dass sie dort auch ermordet wurden.

Ziel der bereits 2018 durchgeführten Interventionen ist es, den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft öffentlich sichtbar und sich gemeinsam für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt stark zu machen. Ab 19 Uhr findet am 21. Juni in der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche deshalb auch eine Gedenkveranstaltung statt, pandemiebedingt im Innenhof. Die Veranstaltung eröffnen Stadträtin Cornelia Flader und Dr. Christoph Kreutzmüller, Vorsitzender des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.. Anschließend wird die Raum-Klang-Installation „Es waren Nachbarn, es sind Menschen“ von Prof. Renate Herter eröffnet.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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