Keine neue Heimat für Theaterleute
Köpenick. Erste Pläne früherer Ensemblemitglieder des Stadttheaters Cöpenick, an der alten Spielstätte in der früheren Kodak-Filmfabrik aufzutreten, sind gescheitert. Nach einer einzigen Vorstellung am 9. Dezember 2016 wurde der Spielbetrieb wieder eingestellt.
„Bald geht es los“ und „Neueröffnung am alten Ort“ steht noch auf der Internetseite des Vereins "Andere Bühne Cöpenick". Ein paar Seiten weiter findet sich unter Spielplan der Hinweis „Leider müssen alle geplanten Vorstellungen ausfallen“.
„Wir wollten für eine Übergangszeit dort in der alten Filmfabrik spielen. Unser Team hatte das Stück ,Tropfen auf heißen Stein’ geprobt und bereits einen Spielplan auf die Beine gestellt. Leider sind wir uns mit dem Vermieter nicht über die Vertragsbedingungen einig geworden. Unter anderem war gefordert worden, dass wir unser Projekt in Hirschgarten beerdigen und ausschließlich die Räume in der Filmfabrik nutzen müssten“, erzählt Manuela Zimmermann, Vereinsvorsitzende von Andere Bühne Cöpenick.
Deshalb soll jetzt das Projekt Hirschgarten weiter verfolgt werden. Bereits im Sommer 2016 hatte sich das Team um den früheren Jugendklub ABC-Rocks an der Hirschgartenstraße 14 bemüht. Der war vom Bezirk 2012 aus Kostengründen aufgegeben worden und steht seitdem leer. Verwaltet wird die Immobilie von der Gesellschaft für Stadtentwicklung im Auftrag des Landes Berlin.
„Wir versuchen weiterhin mit Hilfe des Bezirks, einen Vertrag zu bekommen. Der Veranstaltungssaal bietet 140 Zuschauern Platz. Das wäre gerade richtig für unser Ensemble“, sagt Manuela Zimmermann.
Die Mitstreiter der Anderen Bühne Cöpenick sind aus dem 1994 gegründeten Stadttheater Cöpenick hervorgegangen. Nachdem das Theater 2015 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, hatte ein Teil der Akteure, darunter mehrere Schauspieler, das Stadttheater verlassen und einen Förderverein gegründet. Aus diesem ist im vorigen Jahr der Verein Andere Bühne Cöpenick entstanden.
Inzwischen hat auch das Stadttheater Cöpenick wieder eine Zukunft. Der Träger, die Kunstfabrik Köpenick, konnte den Hauptmannklub 103,5 in der Wendenschloßstraße als neue Spielstätte gewinnen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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