Köpenicks Hauptmann als Comicfigur
Köpenick. Am 16. Oktober 1906 marschierte Wilhelm Voigt zum Köpenicker Rathaus. Sein Kassenraub ging in die Geschichte ein, das 110. Jubiläum in diesem Jahr wird entsprechend gefeiert.
Der langjährige Hauptmann-Darsteller Jürgen Hilbrecht plant ein neues Stück und auf dem Rathaushof wird es eine Neuauflage des Hauptmann-Musicals geben. Und auch Karikaturist Achim Purwin (70) hat dem kassenraubenden Schuhmachergesellen jetzt mit seinem frechen Zeichenstift ein Denkmal gesetzt. „Ich habe mich in den letzten Jahren mehrfach mit der Hauptmann-Geschichte befasst. Das Ergebnis waren Etiketten für ein Hauptmann-Bier und der Entwurf für ein riesiges Wandbild an der Wendenschloßstraße. Obwohl ein Verbrecher, hat Schuster Voigt Köpenick in der ganzen Welt bekannt gemacht“, erzählt Purwin.
Entstanden ist die Köpenickiade als Comic, mit Schuster Voigt als Witzfigur. Als Grundlage hat Achim Purwin allerdings nicht das Buch von Zuckmayer, sondern die an die Realität angelehnte Dokumentation von Winfried Löschburg genommen. Um den Tag des Kassenraubs möglichst genau nachzuempfinden, ist der Karikaturist die Strecke mit der Stoppuhr in der Hand abgefahren – von der Wohnung in der Langen Straße am heutigen Ostbahnhof zur Militärschwimmanstalt am Plötzensee bis nach Köpenick.
Herausgekommen ist die „wahre Geschichte“ des Kassenraubs zu Köpenick, wie Purwin seinen Comic selbst bezeichnet, auf 24 Seiten. Damit er nicht lange nach einem Verleger suchen muss, hat er gleich selbst den Druck von 4000 Exemplaren in Auftrag gegeben. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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