Komödienpremiere im 125. Jahr des Stadttheaters Cöpenick
Jan (Thomas Hintze), Jens (Andreas Kruse) und Richard (Olaf Schülke) sind Jungbauern irgendwo in der uckermärkischen Provinz. Sie haben ein Haus, Acker und Traktor, eigentlich fehlen nur noch die passenden Frauen fürs Bauernhaus. Am Tresen von Wirtin Gisela, die sich sonst nicht über zu viele Gäste beklagen kann, überlegen sie, wie sie ihr Leben ändern können.
Kontaktanzeigen und Partnervermittlung sind ihr Ding nicht und unter einem "Eipott" versteht Richard tatsächlich einen Topf zum Eierkochen. Da tritt Studentin Julia (Stephanie Kühn) in ihr Leben. Und die drei einsamen Herren lassen sich darauf ein, mit einem eigenen Video um Damen im Internet zu werben, und dafür lassen sie dann sogar ihre Hüllen fallen.
"Das Publikum reißt und solche Stücke regelrecht aus den Händen", freut sich Regisseur André Nicke. Der 49-Jährige ist Intendant des Stadttheaters Cöpenick und hat die Komödie "Landeier - Bauern suchen Frauen" von Frederik Holtkamp - wer sich hinter dem Pseudonym versteckt, ist unbekannt - für die Bühne bearbeitet. Die Premiere am 31. Oktober und zwei weitere Vorstellungen sind schon ausverkauft. Im Oststadttheater in Mannheim, in der Komödie Steinstraße in Düsseldorf und in der Comödie Dresden lief oder läuft das Stück bereits mit großem Erfolg.
Das Stadttheater Cöpenick begann am 14. Februar 1889 in Kleins Hotel am Alten Markt mit dem Spielbetrieb, wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das baufällige Haus aber abgerissen. Seit 1994 gibt es nun wieder ein Stadttheater unter dem Dach der Kunstfabrik Köpenick. Das hat seine Heimat in der ehemaligen Kodak-Filmfabrik in der Friedrichshagener Straße 9 gefunden. Vor die kleine Bühne dort passen maximal 80 Zuschauer, pro Jahr werden rund 15 000 Eintrittskarten verkauft. "Wir sind zu 96 Prozent ausgelastet", erzählt Intendant und Regisseur Nicke stolz.
Gelegentlich denken er und seine Mitstreiter von der Kunstfabrik dann über eine größere Spielstätte nach. Bis zu 199 Plätze könnte man gut gebrauchen, meint der Intendant. Bisher scheitert der Umzug aber an einer geeigneten und bezahlbaren Immobilie. "Wir brauchen eine verkehrsgünstige Lage, Parkplätze vor Ort und möglichst wenige Nachbarn, die sich von einem Theaterbetrieb und den Besuchern gestört fühlen könnten", sagt André Nicke.
Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind und dem kleinen Theater an der Friedrichshagener Straße einen Besuch abstatten möchten, "Bauern suchen Frauen - Landeier" steht wieder am 5. November 15 Uhr und 14. November 19.30 Uhr auf dem Programm.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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